Werder, HSV und Co. spielen um deutsche eFootball-Meisterschaft
Während die Fußball-Bundesligen am Wochenende pausieren, geht es in der "Virtual Bundesliga Club Championship" um den deutschen Meistertitel an der Konsole. Mit beim Finalturnier in Köln dabei sind unter anderem Werder Bremen, Hansa Rostock, der HSV und St. Pauli.
Endlich dürfen sie wieder auf die große Bühne. Endlich dürfen die besten eFootball-Spieler der Bundesliga-Clubs ihre Controller wieder vor Ort strapazieren. Beim Finale der VBL Club Championship geht es in einer Soccerhalle in Köln ("Straßenkicker Base") um den deutschen Club-Meistertitel.
26 Vereine aus der Bundesliga und Zweiten Liga sind in der vierten Saison in dem offiziellen Wettbewerb der Deutschen Fußball Liga (DFL) angetreten. Die besten acht Teams spielen nun um die Meisterschaft in der Fußball-Simulation FIFA 22.
Erstes Offline-Event seit Pandemie-Beginn
Natürlich reichen passionierten Konsolen-Kickern eigene Controller und eine stabile Internetverbindung, um die Fußballer über den virtuellen Rasen zu steuern. Aber vis-à-vis gegeneinander zu spielen, motiviert Richard Hormes (RBLZ_Gaucho10) von RB Leipzig ganz besonders. "Jeder, der in so einem Bereich competed, weiß, wenn sowas offline ist, ist man nochmal viel gehypter", freut sich der Leipziger Team-Kapitän auf die drei Gruppenspiele in Köln.
Werder Bremens Fabio Sabbagh (Fifabio97) setzt auf seine Erfahrung bei Live-Turnieren: "Die Lautstärke ist deutlich 'unangenehmer', als wenn du in deiner Höhle bist und einfach nur online zockst. Aber wir können damit umgehen." Richtig laut wird es allerdings nicht, da wegen der Corona-Pandemie noch keine Zuschauer zugelassen sind.
Debütanten überzeugen
Seit Saisonstart im November haben sich die 26 Clubs in zwei Divisionen in Hin- und Rückspielen gemessen. Vor allem der FC Hansa Rostock hat eine starke Gruppenphase absolviert. Der Neuling gewann die Nord-West-Division mit zehn Punkten Vorsprung vor dem Hamburger SV. "Es war unsere Debütsaison. Wir geben jedes Spiel unser Bestes und wollen die erfahrenen Spieler etwas ärgern", so Medienchef Rick Feldmann. Der zweimalige deutsche Meister Werder Bremen, Vizemeister FC St. Pauli und der 1. FC Köln haben sich erst über die Play-offs für das Finalwochenende qualifiziert.
In der Süd-Ost-Division hat sich Bundesligist RB Leipzig (132 Punkte) knapp vor Debütant FC Ingolstadt (130) durchgesetzt. Titelverteidiger 1. FC Heidenheim sicherte sich seine Teilnahme ebenfalls erst über die Play-offs. "Wenn es ein Team gibt, das wir fürchten, dann ist es RB Leipzig", nennt Heidenheims Gamer Deniel Mutic seinen Topfavoriten auf den vierten Clubmeistertitel.
Bis zu 18.000 Euro Preisgeld
Erstmals schüttet die DFL eine Prämie aus, der Preisgeld-Pool beträgt 65.000 Euro. Sowohl die Platzierung in der Abschlusstabelle der Divisionsphase als auch das Abschneiden beim Finale der VBL Club Championship werden dabei zugrunde gelegt. Der deutsche Club-Meister im eFootball kann - inklusive der Prämien der bisherigen Saison - bis zu 18.000 Euro mitnehmen.
Natürlich gehört zu einer Fußball-Meisterschaft auch eine Meisterschale. Die hat einen Durchmesser von 50 Zentimetern und ist sechs Kilogramm schwer. Diese besondere Trophäe in die Höhe zu recken, dürfte auf der Kölner eFootball-Bühne am Sonntagabend wieder deutlich mehr Spaß machen.
