Wolfsburgs Jill Roord (M.) und ihre Mitspielerinnen bejubeln einen Treffer. © IMAGO / regios24

VfL-Frauen verabschieden sich mit Sieg gegen "Barca" aus Königsklasse

Stand: 30.04.2022 22:54 Uhr

Die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg haben in der Champions League gegen den großen FC Barcelona gewonnen. Nach dem 1:5 im Hinspiel blieb das Finale am Ende außer Reichweite, das 2:0 (0:0) war aber auf jeden Fall mehr als ein Achtungserfolg.

von Florian Neuhauss

"Nach dem Hinspiel war es nicht selbstverständlich, dass wir so wiederkommen. Wir können stolz auf das sein, was wir heute erreicht haben", sagte VfL-Torschützin Tabea Waßmuth. "Das war trotz Ausscheidens für uns ein toller Abend", fügte Trainer Tommy Stroot hinzu. Nach der Partie habe er seinem Team gesagt, dass dies erst "der Beginn einer Reise" sei.

Die Rekordkulisse von 22.057 Zuschauern und Zuschauerinnen hatten dem Spiel den richtigen Rahmen gegeben. Und allein die Tatsache, dass es die erste Saison-Niederlage überhaupt für den Titelverteidiger war, zeigt eindrucksvoll, was das Team von Stroot am Samstagabend geleistet hat. Am Ende wäre sogar mehr möglich gewesen.

Die Spanierinnen treffen nun im Endspiel von Turin auf Olympique Lyon, das sich mit zwei Siegen gegen Paris St. Germain durchsetzte. Es ist so etwas wie das Duell der Giganten: Lyon gewann die Champions League von 2016 bis 2020 fünfmal in Folge, bevor sich Barcelona 2021 erstmals den Titel sicherte.

Wolfsburg deutlich verbessert in Hälfte eins

Auch vor heimischem Publikum spielte bei den "Wölfinnen" gegen das große Barcelona zunächst aber die Aufregung mit. Einige haarsträubende Fehler im Spielaufbau zeugten davon. Und wahrscheinlich wäre mit kühlerem Kopf auch vorn mehr möglich gewesen.

Waßmuth hatte schon in der dritten Minute die erste große Chance, köpfte aber vorbei. Ewa Pajor, die mit Waßmuth und Sveindís Jane Jonsdottir eine offensive Dreierreihe bildete, fand, nachdem sie die Torhüterin schon umspielt hatte, in der Mitte keine Abnehmerin. Die beste Chance hatte Jill Roord, die nach feiner Vorarbeit von Pajor aber den Ball genau in die Arme von Keeperin Sandra Panos schoss (34.).

Auf der anderen Seite hätte allerdings auch mehrfach "Barca" für einen Treffer sorgen können. Bei aller Freunde über den deutlich verbesserten Wolfsburger Auftritt, darf nicht außer Acht gelassen werden, dass die Gäste ihre Angriffe nach dem klaren Hinspiel-Sieg einfach nicht mit der vor einer Woche gezeigten Konsequenz zu Ende spielten.

"Wölfinnen" plötzlich eiskalt - und dran an der Sensation

Doch kaum zwei Minuten nach dem Seitenwechsel führten die VfL-Frauen. Jonsdottirs gestrecktes Bein im Zweikampf wurde nicht geahndet - und Waßmuth traf wuchtig von der Strafraumgrenze zum 1:0. Barcelona tat sich auch nach dem Rückstand schwer, den Schalter umzulegen. Und dann stand es auch schon 2:0. Roord eroberte selbst den Ball und zog dann hart aus 20 Metern ab - Panos schaute nur noch hinterher (60.).

Eine Minute später kam Pajor zum Abschluss, konnte die Torhüterin aber nicht bezwingen. Nun war aber Feuer drin, und auch die Fans wurden lauter. Und tatsächlich wäre noch mehr möglich gewesen, aber erst spielte Waßmuth bei einem vielversprechenden Konter einen Fehlpass (80.). Dann brauchte Svenja Huth bei ihrer guten Schusschance zu lange (83.). Bis zum Abpfiff nach 95 Minuten warfen die Wolfsburgerinnen alles in die Waagschale, doch es blieb beim 2:0.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 2 Sport | 30.04.2022 | 23:03 Uhr

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