Bakery Jatta vom Fußball-Zweitligisten Hamburger SV © Witters

Verfahren gegen HSV-Stürmer Bakery Jatta endgültig eingestellt

Stand: 07.03.2023 20:26 Uhr

Das Verfahren wegen einer angeblichen Identitätstäuschung in Deutschland durch Angreifer Bakery Jatta vom Fußball-Zweitligisten Hamburger SV ist endgültig eingestellt worden.

"Wir haben uns mit der Staatsanwaltschaft geeinigt, dass das Verfahren eingestellt wird", erklärte Jattas Anwalt Thomas Bliwier am Dienstagabend. Die Staatsanwaltschaft Hamburg bestätigte die Einstellung des Verfahrens. Zuerst hatte das "Hamburger Abendblatt" berichtet.

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HSV-Profi Bakery Jatta © IMAGO / Claus Bergmann

Jatta: Erneuter Sieg vor Gericht

Die Beschwerde der Staatsanwaltschaft wurde abgelehnt, der HSV-Fußballer muss keinen Prozess wegen angeblich falscher Identität fürchten. mehr

Nachdem der grundsätzliche Tatvorwurf einer Identitätstäuschung in Deutschland bereits im vergangenen Jahr ausgeräumt worden war, ging es vor dem Amtsgericht Altona noch um zwei Fälle, bei denen Jatta widersprüchliche Angaben zum Namen seiner Mutter gemacht haben soll.

Jatta will sich einbürgern lassen

Der aus Gambia stammende Fußballer musste durch die juristischen Schritte auch rassistische Anfeindungen etwa durch gegnerische Fans erleben. Der Fall kann laut Bliwier auch nicht wieder aufgenommen werden. Der Anwalt kündigte an, nun den Antrag zur Einbürgerung in Deutschland für den 24-Jährigen stellen zu wollen: "Er möchte die Einbürgerung und das geht nicht, so lange ein Verfahren offen ist."

Jatta - Daffeh: Namenstausch nur in Afrika

Diesem juristischen Schlusspunkt ging ein langer Weg voraus. Die Staatsanwaltschaft hatte im Dezember 2021 Anklage gegen den Offensivspieler erhoben. Nach Auffassung der Behörde sollte es sich bei ihm tatsächlich um den zweieinhalb Jahre älteren Bakary Daffeh handeln. Dem Gambier waren Vergehen gegen das Aufenthaltsgesetz und Falschbeurkundung vorgeworfen worden.

Das Landgericht Hamburg wies im Juli 2022 die Beschwerde der Staatsanwaltschaft wegen Ablehnung eines Strafverfahrens gegen Jatta zu großen Teilen ab. Die Verteidigung hatte vor dem Landgericht ausgeführt, dass sich der damals 14-jährige Jatta als mindestens 16-jähriger Daffeh ausgegeben habe, um in Nigeria und später Senegal nach den dortigen Bestimmungen Fußball spielen und damit Geld verdienen zu können.

Bei seiner Ankunft in Deutschland im Juli 2015 trat er dann wieder als Jatta auf und war tatsächlich erst 17 Jahre alt. Somit habe er sich die Aufenthaltsgenehmigung als unbegleiteter Minderjähriger nicht erschlichen, entschied das Gericht.

Jatta ist seit 2016 beim HSV. Seine Verpflichtung erzeugte große Aufmerksamkeit, da er unter anderem behauptet hatte, zuvor noch nie in einem Verein gespielt zu haben. Diese Aussage erwies sich jedoch als falsch.

Dieses Thema im Programm:

Hamburg Journal | 07.03.2023 | 19:30 Uhr

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