Ohne fünf Stammkräfte: Werder gewinnt Topspiel gegen Darmstadt
Werder Bremen hat am Samstagabend das Spitzenspiel der zweiten Fußball-Bundesliga gegen Darmstadt 98 mit 1:0 (1:0) gewonnen - und das in Abwesenheit von fünf Stammkräften. Zum Matchwinner gegen lange Zeit in Unterzahl spielende Hessen wurde Niclas Füllkrug.
Durch den hart erkämpften Dreier zog Werder in der Tabelle mit Spitzenreiter FC St. Pauli (1:0 gegen Heidenheim) gleich. Beide bringen es nach dem 27. Spieltag auf 51 Punkte. Die Hamburger gehen aufgrund der um einen Treffer besseren Tordifferenz vor dem Team von Werder-Coach Ole Werner als Tabellenführer in die Länderspielpause. Für die Grün-Weißen war es das neunte Heimspiel in Folge ohne Niederlage.
Daran hatte auch Sturm-Juwel Eren Dinkci einen ordentlichen Anteil. Er bereitete das Treffer des Abends auf beherzte Art vor. Als Einflüsterer fungierte Torschütze Füllkrug, wie Dinkci im Interview mit dem NDR verriet. "Er hat mir in der Pause gesagt: 'Sei mutig. Du bist so gut im 1:1, leg schnell den Ball vorbei am Gegenspieler.' Beim Tor hat man dann gesehen, dass es geklappt hat", so der 20 Jahre alte gebürtige Bremer, der von einem sehr wichtigen Sieg sprach.
Positiver Test: Bittencourt fällt kurzfristig aus
Die Grün-Weißen waren stark ersatzgeschwächt in das Topspiel gegangen. Neben Kapitän Ömer Toprak (Muskel-Sehnen-Verletzung in der Wade), Abwehrkollege Marco Friedl (Rippenverletzung) und Mittelfeldspieler Mitchell Weiser (Muskelbündelriss) fielen auch Torjäger Marvin Ducksch sowie kurzfristig der offensive Mittelfeldspieler Leonardo Bittencourt aus - die beiden Letzteren jeweils wegen eines positiven Corona-Tests.
Rote Karte für Darmstadts Gjasula
Es hätte nicht viel gefehlt, und es wäre nach 21 Spielminuten der nächste Ausfall hinzugekommen. Darmstadts Klaus Gjasula trat Werder-Profi Romano Schmid derart rustikal gegen das Knie, dass Schiedsrichter Robert Schröder (Hannover) bei genauerer Ansicht keine andere Möglichkeit blieb, als die Rote Karte zu ziehen (23.). Der Unparteiische hatte ursprünglich Gelb gezeigt, wurde aber vom Video-Assistenten noch um die Betrachtung der Fernsehbilder gebeten.
Werder war im ersten Abschnitt das gefährlichere Team. Dinkci (12.), Füllkrug (26./45.+1) und Niklas Schmidt (43.) hatten gute Chancen zur Führung. Darmstadts Marvin Mehlem machte bei einem Konter aus einer 3:2-Überzahl sehr wenig (28.). So ging es mit dem 0:0 in die Pause.
Füllkrug lässt Werder-Fans jubeln
Schon bald nach Wiederbeginn klappte es bei den Grün-Weißen dann auch mit der Kompromisslosigkeit im Abschluss. Nach feiner Flanke von Dinkci schloss Füllkrug direkt ab und schoss flach zum 1:0 ein (52.). Der bis dahin so starke Gäste-Keeper Marcel Schuhen war machtlos. In der 63. Minute war der ehemalige Rostocker aber wieder zur Stelle, als Dinkci frei auf ihn zulief und aus zehn Metern abzog.
Werder verpasste es, das 2:0 nachzulegen. Schmid hatte eine Top-Chance dazu, er traf aber nur den Pfosten (79.). Aber es reichte für die Norddeutschen am Ende auch so.
