Rostocks Torhüter Markus Kolke ist enttäuscht nach einem Gegentreffer. © IMAGO / Zink

Harmloses Hansa Rostock: Die Kogge ist vom Kurs abgekommen

Stand: 27.02.2022 15:39 Uhr

Nach elf Spielen mit nur einem Sieg ist Hansa Rostock auf den Relegationsrang 16 der zweiten Fußball-Bundesliga abgestürzt. Beim 0:2 gegen Nürnberg schwächelte erneut die Abteilung Attacke. Vor allem zu Hause im Ostseestadion läuft beim Aufsteiger wenig zusammen.

"Ich habe selber keine Erklärung, warum wir zu Hause so wenig Punkte geholt haben", sagte ein ratloser Hansa-Torwart Markus Kolke nach der siebten Heimpleite in dieser Saison. "Das ist für uns unerklärbar." Zwei Siege und drei Unentschieden im eigenen Stadion haben die Mecklenburger bislang geholt. Viel zu wenig, wenn hier doch der Grundstein für den Klassenerhalt gelegt werden soll.

"Wir waren in der Dritten Liga eine absolute Festung hier zu Hause. Jetzt kommen noch unsere Fans zurück, da müssen wir das erst Recht auf den Platz bringen." Hansa-Keeper Markus Kolke

Härtel geht die Heimschwäche "auf den Sack"

Nach überzeugendem Saisonbeginn kommt der Tabellen-15. im Abstiegskampf immer mehr in die Bredouille. "Es fehlen drei bis vier Prozent, die in der Liga entscheidend sind", sagte Hansa-Trainer Jens Härtel dem NDR nach dem Nürnberg-Spiel sichtlich enttäuscht. Zur Heimschwäche wurde er noch deutlicher: "Wissen Sie, wie sehr mir das auf den Sack geht, dass wir zu Hause so wenig Punkte geholt haben", sagte so der Coach "Wir haben so eine fantastische Atmosphäre, dass wir nur mit neun Punkten dastehen, tut mir in der Seele weh."

Sandhausen holt einen Punkt, Hansa nur noch 16.

Die beiden direkten Abstiegsplätze sind zwar scheinbar beruhigend weit entfernt. Das liegt aber nicht an der eigenen Stärke, sondern an der Schwäche des Vorletzten FC Erzgebirge Aue und von Schlusslicht FC Ingolstadt. Aber in den Kampf gegen die Abstiegsrelegation ist Hansa zumindest vorerst verstrickt. Nach dem dem 1:1 des des SV Sandhausen am Sonntag in Heidenheim rutschten die Rostocker auf den 16. Tabellenplatz ab.

Hartes Programm für Rostock

Und das Programm der Härtel-Elf hat es in sich. Am kommenden Sonnabend geht es zum FC Schalke 04, ehe am 11. März Holstein Kiel ins Ostseestadion kommt. Es wird spannend zu sehen sein, mit welcher Ausgangslage die Mecklenburger dann in das direkte Duell auswärts mit Sandhausen (19. März) gehen. Ein paar Punkte wären gut, denn anschließend stellt sich mit dem FC St. Pauli (3. April) wieder ein spielstarker Aufstiegsaspirant in Rostock vor.

Ersatz für schwächelnden Verhoek nicht in Sicht

Die Grundlage für Zählbares sind allerdings Tore und da hapert es beim Aufsteiger zurzeit gewaltig. Hansa hat in diesem Jahr in sechs Partien erst sechsmal getroffen. Nimmt man das 4:1 bei Dynamo Dresden aus, als die Mecklenburger in den ersten 20 Minuten viermal erfolgreich waren, fällt die Abrechnung noch desaströser aus. Ein "Ersatz" für Torjäger John Verhoek (zwölf Treffer), der - das Dresden-Spiel ausgenommen - sechs Partien in Folge nicht getroffen hat, ist nicht in Sicht.

Härtel: "Kann den Jungs keinen Vorwurf machen"

Härtel will aber nicht den Stab über seinem aktuell harmlosen Team brechen. "Man kann den Jungs keinen Vorwurf machen, sie haben alles probiert", sagte er mit Blick auf die Partie gegen Nürnberg. "Das ist eine gute Basis, aber in den entscheidenden Räumen, vor unserem und dem Tor des Gegners müssen wir schärfer werden." Am besten schnell.

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Dieses Thema im Programm:

Nordmagazin | 26.02.2022 | 19:30 Uhr

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