Werder Bremen: Hoffnung ruht auf Sturmduo Füllkrug/Ducksch
Werder Bremen hat in der Zweiten Liga drei Spiele in Folge nicht gewonnen. Ausgerechnet beim Auswärtsspiel bei den im eigenen Stadion noch ungeschlagenen Nürnbergern soll der Dreier gelingen.
17 Tore in zwölf Spielen stehen in der Zweiten Liga für Mittelmaß - und genau das ist Werder bisher gewesen. Der zehnte Platz spiegelt genau das wider. "Wir erspielen uns die meisten Chancen und lassen die wenigsten zu. Aber wir müssen die Qualität unserer Chancen erhöhen und weniger hochwertige Chancen zulassen", forderte Trainer Markus Anfang vor dem heutigen Gastspiel bei den Franken (18.30 Uhr, im NDR Livecenter).
Wie das gelingen kann? So wie am vergangenen Wochenende soll es in Zukunft häufiger laufen: Gegen den FC St. Pauli setzte Niclas Füllkrug nach einer guten Stunde seinen Sturmkollegen Marvin Ducksch mit einem Pass in Szene - und Werder führte gegen den Spitzenreiter 1:0. Dass der Ausgleich nicht lange auf sich warten ließ und dass es auch am Ende 1:1 stand, trübt den Optimismus nicht.
Ducksch oder Füllkrug? Beide!
Lange lautete die Aufstellungsfrage eigentlich nur: Ducksch oder Füllkrug? Auch wegen der Torlos-Serie von Füllkrug war Ducksch, den Coach Anfang schon aus gemeinsamen Tagen in Kiel kannte, auf den letzten Drücker aus Hannover verpflichtet worden. Und auch weil Ducksch schon bei seiner Premiere gegen Hansa Rostock (3:0) mit zwei Toren glänzte, blieb Füllkrug fortan nur noch die Jokerrolle.
Und der Mittelstürmer, der in Bremen in den Jahren zuvor zwar oft verletzt, aber eigentlich immer der Hoffnungsträger war, haderte öffentlich mit seiner Rolle. In einem Interview mit der "Deichstube" sagte der 28-Jährige Anfang Oktober: "Ich bin so etwas wie der Verlierer der aktuellen Situation."
"Zwei torgefährliche Spieler schaden nie"
Doch im Fußball ist es oft ganz einfach, und das war Füllkrug auch vor einem Monat schon bewusst. "Ich brauche ein Tor", stellte der 1,89-Meter-Mann fest. Der erste Saisontreffer fiel am 11. Spieltag: Beim 2:2 in Sandhausen traf er als Joker in der Nachspielzeit zum umjubelten Ausgleich (90.+2). Und plötzlich war die Frage nicht mehr Ducksch oder Füllkrug, im folgenden Spiel gegen St. Pauli standen sie erstmals gemeinsam von Beginn an auf dem Platz.
"Wenn wir uns noch ein bisschen besser einspielen, haben wir viele Möglichkeiten." Niclas Füllkrug
Auch wenn mehr als das eine Tor möglich gewesen war, gab Anfang zu Protokoll, dass es "die beiden vorne insgesamt gut gemacht haben". Mittelfeldspieler Jean Manuel Mbom betonte: "Es schadet nie, zwei torgefährliche Spieler vorne drin zu haben. Und die harmonieren auch gut zusammen."
Ganz ordentlich fand es Füllkrug, der allerdings schon nach seinen Einwechslungen zumindest sechsmal gemeinsam mit Ducksch auf dem Feld gestanden hatte. "Deshalb war es nichts komplett Neues. Aber wenn wir uns noch ein bisschen besser einspielen, haben wir viele Möglichkeiten."
Ducksch nach Rückenproblemen wohl rechtzeitig fit
Hinter dem Einsatz von Ducksch stand zunächst noch ein Fragezeichen, nachdem der Stürmer Anfang der Woche noch wegen Rückenproblemen pausiert hatte. Doch am Mittwoch kehrte er ins Mannschaftstraining zurück und war auch am Donnerstag beim Abschlusstraining dabei. Somit dürften die Hoffnungen in Nürnberg erneut auf den Schultern des Sturmduos Füllkrug/Ducksch ruhen.
