3:1 beim FC Bayern: Wolfsburgs Fußballerinnen erneut im Pokal-Finale
Die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg stehen erneut im Endspiel des DFB-Pokals. Der Titelverteidiger setzte sich im Halbfinale beim Bundesliga-Rivalen FC Bayern München mit 3:1 (1:0) durch.
Es war der 39. Sieg in Serie im prestigeträchtigen Cup-Wettbewerb für die Niedersächsinnen, die im Finale am 28. Mai in Köln die Chance haben, den Titel zum achten Mal in Folge zu gewinnen. "Das ist überragend. Ich krieg' das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht", jubelte VfL-Keeperin Almuth Schult nach dem Erfolg in München.
Im Endspiel treffen die "Wölfinnen" auf Turbine Potsdam. Die Brandenburgerinnen setzten sich am Montagabend bei Bayer Leverkusen mit 4:3 im Elfmeterschießen durch. Nach regulärer Spielzeit und Verlängerung hatte es 1:1 gestanden.
Oberdorf muss früh verletzt raus
Der VfL hatte am Sonntagmittag zunächst einen Schock zu verdauen, als Nationalspielerin Lena Oberdorf nach einem unabsichtlichen Foul von Lineth Beerensteyn verletzt ausgewechselt werden musste (18.). Die 20 Jahre alte Defensiv-Allrounderin humpelte noch mit dem Verdacht auf eine Knieverletzung in die Kabine, da brachte Jill Roord die "Wölfinnen" in Führung (19.). Gegen den platzierten Rechtsschuss der Niederländerin war FCB-Keeperin Janina Leitzig machtlos.
Ansonsten hinterließ die etatmäßige Nummer drei der Münchnerinnen, die wegen des verletzungsbedingten Fehlens von Laura Benkarth und Cecilía Rán Rúnarsdóttir das Gehäuse hütete, einen unsicheren Eindruck. So irrte die 23-Jährige beispielsweise in der elften Minuten in ihrem Strafraum herum, griff bei einer hohen Flanken daneben und ermöglichte Sveindís Jane Jónsdóttir so die Chance zum 1:0. Der Kopfball der Isländerin wurde gerade noch rechtzeitig auf der Linie geklärt.
Schult im ersten Abschnitt fast beschäftigungslos
Auch der VfL hatte um den Einsatz seiner Stammtorhüterin Schult gebangt. Schulterprobleme machen der 31-Jährigen zu schaffen. Aber die Nationalspielerin biss auf die Zähne und stand nach lediglich einer Trainingseinheit in der vergangenen Woche im Kasten. Viel zu tun bekam Schult im ersten Abschnitt nicht. Wolfsburg verteidigte exzellent und ließ erst kurz vor der Pause zwei Chancen binnen weniger Sekunden durch Jovana Damnjanović und Glódís Viggósdóttir (44.) zu.
Roord kontert Münchner Ausgleich
Die Münchnerinnen, die ohne ihren Trainer Jens Scheuer (Corona-Isolation) auskommen mussten, agierten nach dem Seitenwechsel viel zielstrebiger als zuvor. Beerensteyn verfehlte kurz nach dem Wiederanpfiff nur um Haaresbreite den Ausgleich (46.), der dann aber Damnjanović wenig später gelang. Die Serbin verwandelte einen von Dominique Janssen an ihr verursachten Foulelfmeter (50.).
Kumagai wird zur tragischen Figur
Kurz darauf avancierte Bayerns Innenverteidigerin Saki Kumagai zur tragischen Figur des amtierenden deutschen Meisters. Zunächst scheiterte die Japanerin aus aussichtsreicher Position an Schult und verpasste damit die 2:1-Führung (56.). Fünf Minuten später rutschte sie auf der Gegenseite bei einer Hereingabe von Huth aus, der Ball landete vor den Füßen von Roord, die ihren zweiten Treffer erzielte. Beinahe hätte die Niederländerin bald darauf sogar ihr drittes Tor markiert. Ihr Kopfball in der 76. Minute verfehlte nur um Zentimeter das Ziel.
Roord brauchte nicht lange über die verpasste Vorentscheidung zu trauern. Ihre eingewechselte Teamkameradin Tabea Waßmuth sorgte nach einem Huth-Pass mit einem satten Linksschuss ins lange Eck für das 3:1 (80.). Die Gastgeberinnen rannten in der Schlussphase zwar noch einmal verzweifelt an, fanden aber keine Lücken in der vielbeinigen VfL-Abwehr.
