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Wasser im Haushalt und Garten sparen und die Umwelt schonen

Stand: 14.06.2023 17:43 Uhr

Wasser ist die vielleicht kostbarste Ressource unseres Planeten und sollte nicht verschwendet werden. In Haushalt, Garten und sogar beim Einkauf lässt sich viel Wasser sparen.

Die Dürresommer der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass Wasser auch in Norddeutschland knapp werden kann. Zwar handelt es sich bei der Wasserknappheit um ein globales Problem, trotzdem kann jeder einzelne etwas tun, um Wasser zu sparen - und damit zugleich das eigene Portemonnaie schonen. Im Haushalt bieten sich dafür viele Möglichkeiten.

Wasser sparen mit Durchflussbegrenzern

Eine Hand betätigt eine Taste an der  Wasserspülung einer Toilette. © Colourbox Foto: -
Neuere Toiletten haben meist eine Sparspültaste. Mit ihr lassen sich jeden Tag mehrere Liter Trinkwasser sparen.

Wer duscht, statt zu baden, spart ordentlich: Für ein Vollbad sind 150 Liter nötig, für eine Fünf-Minuten-Dusche gerade mal 50 Liter. Neuere Toiletten verfügen fast immer über eine Sparspültaste für das "kleine Geschäft", Wasserauslässe im Bad und in der Küche lassen sich mit Durchflussbegrenzern nachrüsten, die dafür sorgen, dass deutlich weniger Wasser durchfließt. Das spart sowohl Wasser als auch Energie, da Warmwasser einen großen Teil des Verbrauchs ausmacht. Die Installation ist einfach, die entsprechenden Teile kosten nur wenige Euro.

Kochwasser zum Gießen weiterverwenden

Zusätzlich sollte man beim Zähneputzen und Händewaschen zwischendurch das Wasser abdrehen und Waschmaschinen und Geschirrspüler möglichst nur anstellen, wenn sie vollständig gefüllt sind. Auch in der Küche gibt es Sparpotenzial. Das Wasser zum Waschen von Obst oder Gemüse kann man auffangen und zum Blumen gießen verwenden, Gleiches gilt für Kochwasser, nachdem es abgekühlt ist - es enthält sogar eine Extra-Portion Nährstoffe für Zimmer- und Balkonpflanzen.

Regenwasser zum Bewässern von Pflanzen auffangen

Wer einen Garten besitzt, kann auch dort den Verbrauch von kostbarem Trinkwasser effektiv reduzieren, indem er Regenwasser zum Bewässern nutzt, etwa durch das Aufstellen von Regentonnen oder das Anlegen versenkter Wassertanks, die das Wasser, das von Dächern oder Schuppen durch die Regenrinne nach unten läuft, auffangen.

Auch für Zimmerpflanzen eignet sich oft kalkarmes, abgestandenes Wasser besser als frisches aus der Leitung. Im Winter verringert man übrigens automatisch den hauseigenen Wasserverbrauch: Während der Ruhephase müssen Zimmerpflanzen deutlich seltener gegossen werden. Einmal pro Woche reicht in der Regel aus.

Hacken und mulchen schützt vor Austrocknung

Mit einigen Tricks können Hobbygärtner außerdem dafür sorgen, dass Pflanzen weniger Wasser benötigen:

  • Beete oder Töpfe mit Rasenschnitt mulchen, das verhindert Verdunstung und reduziert den Wasserbedarf der Pflanzen deutlich. Positiver Nebeneffekt: Mulchen sorgt zusätzlich für natürliche Düngung.
  • Den Boden regelmäßig hacken, auch so wird Verdunstung vermieden, weil die Erde die Feuchtigkeit besser speichern kann.
  • Tontöpfe ebenerdig in der Erde neben den Pflanzen vergraben und regelmäßig mit Wasser füllen. Es versickert dann langsam in der Erde und erreicht die Wurzeln optimal.
  • Nicht in der Mittagshitze gießen oder wässern, da das Wasser dann direkt verdunstet.

Als Folge des Klimawandels ist zu erwarten, dass Dürresommer in Norddeutschland künftig häufiger werden. Deshalb kann es sinnvoll sein, seinen Garten mit trockenresistenten Pflanzen so umzugestalten, dass weniger Wasser zur Bewässerung nötig ist.

Indirekt Wasser sparen beim Einkaufen

Auch indirekt lässt sich Wasser sparen: durch Umdenken beim Einkaufen. Denn wir verbrauchen Wasser nicht nur direkt, sondern auch indirekt, indem wir Kleidung, Lebensmittel und andere Waren kaufen, für deren Produktion viel Wasser benötigt wird. Dieser indirekte Wasserverbrauch liegt um ein Vielfaches über dem durchschnittlichen, täglichen, direkten Pro-Kopf-Verbrauch von rund 130 Litern in Deutschland, nämlich bei rund 4.000 bis 5.000 Litern pro Kopf und Tag. So stecken etwa in einem einzigen Baumwoll-T-Shirt rund 2.000 Liter Wasser. Wer also weniger Kleidung kauft oder öfter im Second-Hand-Laden einkaufen geht, spart große Mengen indirekten Wassers.

Gleiches gilt für Lebensmittel: Die Produktion eines Kilogramms Rindfleisch kann bis zu 15.000 Liter Wasser benötigen, hier sind die Unterschiede allerdings groß, je nach Produktionsbedingungen und Herkunft des Futters. Gemüse und Obst aus intensiver Bewässerungswirtschaft, wie beispielsweise Erdbeeren aus südeuropäischen Folientunneln oder Avocados, brauchen ebenfalls viel Wasser zum Wachsen. Beim Einkauf kann man also indirekt viel Wasser sparen, wenn man seltener zu Fleisch greift und bei Obst und Gemüse häufiger regionale und saisonale Produkte kauft.

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Dieses Thema im Programm:

NDR Info | 14.06.2023 | 17:10 Uhr

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