Bankschließfächer: Worauf Kunden achten sollten
Schmuck, wichtige Unterlagen oder Wertpapiere sicher verwahren - dafür zahlen viele Kunden gern und lassen sich bei einer Bank ein Schließfach einrichten. Doch die Mietbedingungen sind von Bank zu Bank sehr unterschiedlich. Verbraucher sollten sich deshalb gründlich informieren, bevor sie sich entscheiden.
Kosten und Leistungen von Bank zu Bank verschieden
Stiftung Warentest hat die Konditionen von 36 Banken verglichen. So werden für ein Schließfach mittlerer Größe, in das ein dicker Aktenordner hineinpasst, bei der Volksbank Mittelhessen rund 40 Euro jährlich fällig. Bei der Ostseesparkasse Rostock sind es dagegen 200 Euro im Jahr. Im Schnitt liegen die Kosten zwischen 70 und 80 Euro pro Jahr. Dabei gilt: Je größer das Schließfach, desto teurer.
Viele Banken vermieten nur an eigene Kunden
Viele Banken, darunter Commerzbank, Deutsche Bank, Hypovereinsbank, einige Volksbanken sowie die Sparkasse Hannover oder die Sparda-Banken Hannover und Hamburg, vermieten nur an die eigenen Kunden. Andere nehmen von Nicht-Kunden höhere Gebühren, so etwa die Förde Sparkasse und die Weser-Elbe-Sparkasse. Manche Banken, etwa die Postbank und die Targo-Bank, haben gar keine Schließfächer mehr.
Immer den Versicherungsschutz prüfen
Wichtig: Kunden sollten sich genau informieren, wie die hinterlegten Wertgegenstände bei der Bank versichert sind. Zwar ist ein Versicherungsschutz bei vielen Banken im Mietpreis inbegriffen. Doch die Versicherungssumme ist oft gering oder schließt nicht alle Schäden ein. Diese können nicht nur bei einem Bankraub, sondern beispielsweise auch durch einen Wasserrohrbruch oder ein Hochwasser entstehen - so geschehen etwa im vergangenen Jahr bei der Sparkasse Hildesheim-Goslar-Peine in Bad Salzdetfurth. Die Kunden waren nicht gegen sogenannte Elementarschäden versichert und bekamen nur eine geringe Entschädigung. Kunden sollten deshalb gegebenenfalls den Versicherungsschutz aufstocken, rät die Stiftung Warentest. Es lohne sich auch ein Blick in die Police der eigenen Hausratversicherung: Manche Verträge bieten einen Extraschutz für Bankschließfächer an.
Bargeld gehört nicht ins Bankschließfach
Bargeld sollte möglichst nicht in Schließfächern untergebracht werden, rät Stefanie Pallasch von der Stiftung Warentest. Denn viele Banken versichern Bargeld in Schließfächern generell nicht oder allenfalls, wenn genau nachgewiesen werden kann, welche Summe dort liegt. "Das geht so weit, dass manche Banken verlangen, dass man jeden einzelnen Schein fotografiert, damit man die Seriennummer sieht", so Pallasch. Trotz niedriger Zinsen ist es daher sinnvoller, das Geld anzulegen, etwa auf einem Tagesgeldkonto.
