Stand: 11.10.2019 14:53 Uhr

Tütensalat im Test: Was tun gegen Keime?

von Lisa Simonis

Statt frischen Salat selbst zu waschen und zu schneiden, kaufen viele Verbraucher gewaschenen und verzehrfertigen Salat aus der Tüte ("Fresh Cut"). Wie gut schmecken Fertigsalate? Und wie hoch ist die Keimbelastung? In einer Stichprobe vergleicht Markt fünf Produkte:

  • Rewe Mischsalat Rohkost, 200 Gramm für 79 Cent
  • Lidl Saladinettes Blattsalat-Rohkost-Mix, 200 Gramm für 79 Cent
  • Aldi Trader Joe's Blattsalat Rohkost Mix, 200 Gramm für 79 Cent
  • Edeka Eisbergsalat Mix, 150 Gramm für 79 Cent
  • Rewe Bio Bunte Salatmischung, 150 Gramm für 1,79 Euro

Für Markt untersucht ein akkreditiertes und unabhängiges Prüflabor die Keimbelastung jeweils am letzten Tag des angegebenen Verbrauchsdatums. Den Geschmack der Fertigsalate beurteilt der Hamburger Koch Patrick Gebhardt, Küchenchef im Restaurant Fillet of Soul.

Kühlkette soll Keimbelastung niedrig halten

Hersteller von Tütensalaten müssen darauf achten, die Keimbelastung der Salate möglichst niedrig zu halten. Die Kühlung kann Keime zwar nicht abtöten, aber ihre Vermehrung eindämmen. Der Salat wird direkt nach der Ernte auf 4 Grad gekühlt. Anschließend wird er maschinell zerkleinert und dreimal mit 1 Grad kaltem Wasser gewaschen. Zum Schluss wird der Salat getrocknet, gewogen und in Tüten mit sogenannter Schutzatmosphäre abgepackt (ein Gemisch aus Stickstoff, Sauerstoff und Kohlendioxid).

Auf Anfrage von Markt versichert der Hersteller des Salats von Aldi und Lidl, dass beim Waschen weder Chlor noch chlorhaltige Reinigungs- oder Desinfektionsmittel benutzt würden.

Magen-Darm-Probleme durch Keime

Salat enthält von Natur aus Keime, die jedoch für Menschen nicht schädlich sein müssen. Das Problem bei Tütensalaten: An den Schnittstellen tritt sogenannter Zellsaft aus, der einen idealen Nährboden für Keime bildet und den Salat verderben lässt. Hat ein Salat braune Stellen oder sieht er matschig aus, sollte man ihn nicht mehr essen. Vor allem Menschen mit empfindlichem Magen können auf eine erhöhte Keimbelastung im Salat mit Magen-Darm-Problemen reagieren.

Tütensalate gründlich waschen

Wer Tütensalat kauft, sollte ihn möglichst in einer Kühltasche nach Hause transportieren und gründlich waschen. Nach dem aufgedruckten Verbrauchsdatum sollte man Tütensalat nicht mehr essen. Riecht Salat nach dem Öffnen der Tüte hefig oder gärig, ist er nicht mehr für den Verzehr geeignet.

Fazit: Guter Geschmack, aber erhöhte Keimbelastung

Laut Laborbericht waren alle untersuchten Salate am jeweils letzten Tag des angegebenen Verbrauchsdatums sensorisch in Ordnung und verkehrsfähig. In den Proben von Aldi, Edeka und Rewe stellte das Labor jedoch eine erhöhte Keimbelastung fest. Nur der Fertigsalat von Lidl war unauffällig. Zur Keimbelastung sagen die Hersteller Folgendes:

Edeka

"Auch wenn es sich bei dem von Ihnen festgestellten Ergebnis um keine Überschreitung des Warnwerts handelt (...) nehmen wir es zum Anlass, die Mitarbeiter erneut zum Thema Frischekontrolle zu sensibilisieren."

Profikoch Patrick Gebhardt findet alle Salate frisch und geschmacklich in Ordnung. Sein Favorit ist der Bio-Salat von Rewe, weil er viel hochwertigen Feldsalat und Radicchio enthält. Gebhardt empfiehlt zu Tütensalaten ein Dijonsenf-Dressing.

Das Rezept aus der Sendung
Ein Teller mit Brot und Salat mit American Dressing. © Madlen Zeller

American Dressing

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Salat mit Joghurt-Dressing auf einem Teller.  Foto: Madlen Zeller

Joghurt-Dressing und Essig-Öl-Dressing mit Erdbeeren

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Dieses Thema im Programm:

Markt | 14.10.2019 | 20:15 Uhr

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