Viele Weihnachtsgeschenke liegen übereinander. © Ralf Hirschberger/dpa-Zentralbild/dpa Foto: Ralf Hirschberger

Lieferengpässe vor Weihnachten: Geschenke frühzeitig kaufen

Stand: 03.11.2021 12:02 Uhr

Seit Monaten sind viele Waren in Deutschland knapp. Grund sind Probleme bei den weltweiten Lieferketten, vor allem in Asien. Verbraucher sollten Geschenke rechtzeitig besorgen oder Alternativen prüfen.

Wer zu Weihnachten ganz bestimmte Wünsche erfüllen will oder selbst hat, sollte sich möglichst früh darum kümmern, die Geschenke zu besorgen. Denn viele Waren sind derzeit nicht oder erst mit sehr viel Verzug lieferbar. Meist fehlen einzelne Teile, die für die Endmontage in Deutschland benötigt werden. Die Produktion in Fernost kommt nach dem Corona-bedingten Lockdown kaum hinterher.

Zudem ist der Transport per Schiff deutlich teurer geworden, zum Teil sind die zehnfachen Preise im Vergleich zum Vorjahr zu zahlen. Manches Weihnachtsgeschenk könnte daher vielleicht nicht lieferbar sein oder teuer werden.

Fahrräder und Spielzeug sind knapp

Besonders Fahrräder sind derzeit knapp. Das Angebot an günstigen und mittelpreisigen Rädern ist zurückgegangen, fast überall klagen die Fahrradhändler über Probleme bei ihren Bestellungen, die Preise für verfügbare Fahrräder gehen nach oben.

Auch manche Spielwaren sind derzeit nicht erhältlich. Nils Hartfelder, Geschäftsführer des gleichnamigen Spielzeugunternehmens aus Hamburg, sagte NDR 2: "Wir kriegen nicht mehr die Ware, die wir haben wollen und schon gar nicht in den Mengen, die wir haben wollen." Die Situation werde sich noch "erheblich zuspitzen".

Smartphones, Konsolen und Tablets zum Teil ausverkauft

Ähnliches gilt für elektrische Geräte und die Unterhaltungselektronik. Chips und Halbleiter sind knapp. Ob das aktuelle Smartphone-Modell, die neueste Spielekonsole oder das top ausgestattete Tablet wie gewünscht unterm Baum liegen kann, ist also fraglich. Einige Modelle sind schon seit Monaten ausverkauft.

Bei Baumärkten und Möbelhäusern zeigen sich die Nachwirkungen der großen Holznachfrage im ersten Halbjahr 2021. Die Preise für Möbel sind teilweise gestiegen, nicht alles ist immer verfügbar.

Unbedingt Preise vergleichen - online und im Geschäft

Iwona Husemann von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen empfiehlt beim Geschenkekauf: "Wenn es das Produkt jetzt gibt, sollte man es auch jetzt kaufen." Sie rät jedoch von Panikkäufen ab. Die Kunden sollten stattdessen sorgfältig vorgehen und Preise vergleichen. "Oft sind die Preise im Laden gar nicht so hoch wie gedacht, weil die Einzelhändler ihre Marge schon früh fest einkalkuliert haben," so Husemann. Einige Online-Anbieter dagegen versuchen, von der Nachfrage zu profitieren und rufen "Mondpreise" auf.

Tipps zum Geschenkekauf: Lieferzeiten beachten und Alternativen suchen

Bei einer Bestellung sollten die Kunden - online wie im Laden - immer das voraussichtliche Lieferdatum beachten. So lassen sich Terminschwierigkeiten von vornherein erkennen. Auch die Versandkosten sollten geprüft werden. Oft sind sie nicht auf den ersten Blick zu sehen. Und: Ist eine Ware aktuell nicht verfügbar, bieten viele Online-Portale die Möglichkeit, sich automatisch benachrichtigen zu lassen, wenn der Artikel wieder da ist.

Gutscheine sind in der aktuellen Situation eine Alternative, damit der zu Beschenkende nicht leer ausgehen muss. Auch gebrauchte Waren auf Second-Hand-Plattformen kommen als Geschenke infrage. So kann auch das Kinderfahrrad vom Wunschzettel Realität werden.

Bücher sind eine gute Wahl, aber bald wohl teurer

Das Buch als klassisches Weihnachtsgeschenk wird von den Lieferproblemen eher nicht betroffen sein. Die Vorräte reichten wohl bis zu den Feiertagen, so der Börsenverein des Deutschen Buchhandels. Allerdings ist Papier mittlerweile knapp, sodass die Preise auch dort angestiegen sind. Diese Mehrkosten geben Druckereien an die Verlage weiter. Langfristig könnten Bücher also teurer werden.

Bahn und Post bereiten sich vor

Damit zumindest lieferbare Waren schneller ankommen, will die Deutsche Bahn vor Weihnachten mehr Güterzüge einsetzen. Die Deutsche Post rechnet auch in diesem Jahr mit einem erneuten Rekord bei der Zahl der ausgelieferten Pakete. Schon 2020 hatte die Post mit rund 1,6 Milliarden Paketen einen neuen Rekordwert verbucht - bedingt auch durch den Boom im Online-Handel und den Lockdown in der Corona-Pandemie. 

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Mein Nachmittag | 02.11.2021 | 16:10 Uhr

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