Eine Küchenzeile mit Arbeitsplatte © imago/Westend61 Foto: Christophe Papke

Küchenarbeitsplatten: Material, Bearbeitung und Pflege

Stand: 23.11.2021 10:07 Uhr

Küchenarbeitsplatten sollten pflegeleicht, hitze- und kratzbeständig und lange haltbar sein. Zudem kommt es auch noch auf das Design an. Welche Materialien gibt es und worin unterschieden sie sich?

Wer eine neue Arbeitsplatte braucht, hat die Wahl zwischen so verschiedenen Materialien wie Holz, Stein oder Platten mit Kunststoff-Beschichtungen. Letztere gehören wohl zu den am häufigsten verwendeten Arbeitsplatten in deutschen Küchen. Sie sind relativ preiswert, leicht zu pflegen und Heimwerker bekommen in den Baumärkten eine große Auswahl an Dekors angeboten.

Auch Arbeitsplatten aus Massivholz gibt es in den Baumärkten zu kaufen. Sie sind einfach zu verarbeiten. Anders sieht es mit Platten aus Stein, Glas, Keramik oder Edelstahl aus, die maßgefertigt werden müssen und im Fachhandel erhältlich sind.

Folgende Materialien für Arbeitsplatten sind üblich:

  • Kunststoff-Beschichtung: Diese Laminat- oder Schichtstoffplatten bestehen meist aus Spanholz- oder MDF-Platten, die beschichtet sind. MDF steht für mitteldichte Faserplatten. Im Gegensatz zu Spanplatten kommen keine Holzspäne, sondern fein zerfasertes Holz zum Einsatz. Das macht die Platte stabiler, haltbarer und etwas teurer als Spanholzplatten. Bei beiden Platten erfolgt die Bindung über ein Klebemittel. Überzogen werden die Platten mit einer Kunststoffbeschichtung. Das ermöglicht die verschiedensten Designs.
  • Holz: Massivholz- und Echtholz-Platten. Echtholz bedeutet, dass nur die oberste Schicht aus Holz ist (Echtholzfurnier). Als Träger dient auch hier eine Spanholz- oder MDF-Platte.
  • Stein: Natursteinplatten bestehen etwa aus Granit, Marmor oder Schiefer. Steine haben eine unterschiedliche Härte. Granit ist härter als Marmor oder Schiefer.
  • Es gibt auch Kunststeinplatten, sogenanntes Stein- oder Quarzkomposit. Dieses besteht aus gemahlenem Stein, meist aus Quarz, zusammengehalten durch ein Bindemittel.
  • Glas, Edelstahl, Beton, Keramik

Maße und Preise der Arbeitsplatten

Ein Küchenmonteur kontrolliert mit einem Zollstock den korrekten Sitz der Spüle in der Arbeitsplatte. © picture-alliance/dpa Foto: Kai Remmers
Die preiswertesten Arbeitsplatten sind Kunststoff beschichtete Platten.

Küchenarbeitsplatten haben in der Regel eine Tiefe von etwas mehr als 60 Zentimetern, entsprechend der Tiefe von Küchengeräten und -schränken. Beschichtete Küchenarbeitsplatten sind meist 40 Millimeter dick. Massivholz-Platten sind dagegen etwas dünner, oft 2,7 Millimeter. Sie kosten im Bauhandel zwischen 40 und 70 Euro pro Meter - je nach Holzart. Dagegen sind beschichtete Arbeitsplatten schon ab 10 Euro pro Meter zu haben. Anders sehen die Preise für Quarzkomposit, Naturstein oder Glas aus: Hier ist mit Kosten ab 100 Euro pro Meter zu rechnen.

Hinterlassen Hitze, Kratzer oder Schnitte Spuren?

Auf einer Holzfläche wird Brot geschnitten. © PantherMedia / Design Pics Foto: Design Pics
Kann direkt auf der Arbeitsplatte geschnitten werden? Das ist ein Kriterium bei der Auswahl des Materials.

Zu den wichtigen Kriterien bei der Auswahl des Materials zählt die Oberflächenbeschaffenheit: Wie leicht entstehen Kratzer und Kerben? Was passiert, wenn jemand einen heißen Topf auf die Arbeitsplatte stellt? Und wie pflegeleicht und hygienisch sind die Oberflächen? Platten aus hartem Naturstein wie Granit sind sehr langlebig. Der Stein verkratzt kaum und ist hitzebeständig. Nur Säure verträgt Stein nicht so gut. Das gilt noch mehr für den kalkhaltigen Marmor als für Granit.

Holzplatten sind wesentlich empfindlicher: Kratzer, Schnitte und heiße Töpfe und Pfannen hinterlassen schnell Spuren auf dem Holz. Auch beschichtete Kunststoffplatten sind anfällig für Hitzeränder und Kratzer. Am besten immer Schnittbrett und Untersetzer verwenden. Keramik zählt dagegen zu den wenigen schnittfesten Materialien.

Eine Frage der Pflege: Holz ölen

Die meisten Materialien sind sehr pflegeleicht, besonders die ganz glatten Oberflächen ohne Poren und Fasern, etwa bei beschichteten Platten und bei den harten Materialien wie Stein, Glas, Beton, Edelstahl oder Keramik. Holzplatten müssen am meisten gepflegt werden. Sie werden in der Regel nur geölt, etwa mit Leinöl. Das sollte allerdings nicht nur einmal, sondern regelmäßig erfolgen. Nur so kann keine Feuchtigkeit in das Holz eindringen. Dafür kann man aber die Oberfläche gut anschleifen und aufarbeiten.

Dieses Thema im Programm:

Mach kein Murks! | 30.07.2022 | 17:35 Uhr

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