Gefährliche Keime im Fertig-Obstsalat
Fertige Obstsalate sind beliebt und gelten als gesunder Snack für unterwegs. Doch sie können leicht verderben: Labore finden immer wieder eine zu hohe Anzahl an Keimen, Hefen oder Schimmelpilzen.
Viele Supermärkte, Discounter, Back-Shops und Imbisse verkaufen Plastikbecher mit geschnittenen Stücken von Apfel, Kiwi, Melone und anderen Früchten als vitaminreichen Snack für unterwegs. Doch Verbraucherschützer warnen: Durch die großen feuchten Schnittstellen kann Obst schnell schlecht werden, wenn es zu warm oder zu lange gelagert wird.
Vorgeschnittenes Obst: Mit Bakterien belastet
In Labor-Stichproben überschreiten verzehrfähige Obstsalate immer wieder Warn- oder Richtwerte der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie. Besonders häufig stellen Labore einen zu hohen Gehalt an Enterobakterien (Darmkeime), Hefen oder Schimmelpilzen fest.
Krankheitserreger können zu Durchfall und Erbrechen führen
Für gesunde Menschen sind die Krankheitserreger bis zu einer gewissen Menge und Konzentration nicht schädlich. Bei älteren Menschen, Schwangeren, Kleinkindern und bereits vorerkrankten Menschen mit geschwächtem Immunsystem können die keimbelasteten Obstsalate aber zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfällen führen.
Idealer Nährboden für Mikroben
Darum gedeihen Schimmel und Bakterien besonders gut in fertigen, vorgeschnittenen Obstsalaten:
- Bei der Zubereitung von Obstsalaten werden Früchte und Obst klein geschnitten. Dadurch wird der natürliche Schutz des Obstes gegen Bakterien und Pilze zerstört. An den Schnittflächen tritt Zellsaft aus, der Keime anzieht. Die hohe Luftfeuchtigkeit in den Plastikverpackungen fördert zudem das Wachstum von Mikroorganismen. Somit entsteht ein idealer Nährboden für Keime.
- Obst und Früchte können bereits während des Wachstums und der Ernte mit Keimen verunreinigt werden, etwa durch Kontakt mit kontaminiertem Wasser oder Hygienemängel bei der Kühlung.
- Die Keime befinden sich größtenteils an der Oberfläche, können an den Schnittstellen aber in das Gewebe eindringen.
Das Verbrauchsdatum nicht überschreiten
Bei frischen, leicht verderblichen Lebensmitteln wie vorgeschnittenem Obst und Blattsalaten gibt es keinen Produktionsschritt, bei dem schädliche Mikroorganismen abgetötet werden. Daher muss ein Verbrauchsdatum ("zu verbrauchen bis") angegeben werden. Beim Erreichen des Datums muss das Produkt entsorgt werden, da sich möglicherweise Keime und Bakterien gebildet haben.
Tipps für den Kauf von fertigem Obstsalat
Wer einen vorgeschnittenen Obstsalat kaufen möchte, sollte diese Hinweise beachten:
- Kaufen Sie nur gekühlt angebotene, frische Produkte.
- Bewahren Sie den Obstsalat bis zum Verzehr stets gekühlt auf.
- Achten Sie auf das angegebene Verbrauchsdatum auf der Verpackung. Ist dieses nicht angegeben, gilt das Verpackungsdatum. Von der Verpackung bis zum Verzehr sollten maximal drei Tage verstrichen sein.
- Schauen Sie sich das Obst genau an! Braune Stellen an Früchten sind ein Zeichen dafür, dass das Produkt nicht mehr frisch ist.
- Zu viel Flüssigkeit auf dem Boden des Obstbechers ist ebenfalls ein Anzeichen für einen fortgeschrittenen Verfall der Lebensmittel.
- Sind die Verpackungen gewölbt, kann dies auf eine starke Gasbildung hindeuten. Kommt Ihnen beim Öffnen der Verpackung zusätzlich ein gäriger Geruch entgegen, sollten Sie das Obst entsorgen.
Frisches Obst ist meist günstiger
Nicht nur die mögliche mikrobielle Belastung ist ein Grund, auf fertigen Obstsalat zu verzichten. Auch die Kosten sind im Vergleich zu selbst geschnittenem, frischem Obst hoch. Frisches Obst selbst zuzubereiten ist in der Regel günstiger, gesünder und verursacht weniger Plastikabfall.
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