Hände mit Gummihandschuhen, Bürste und Dosierlöffel über einem weißen T-Shirt mit Fleck © colourbox

Flecken entfernen: Diese Hausmittel helfen

Stand: 16.02.2024 17:46 Uhr

Flecken von Kugelschreiber, Kaugummi, Blut oder Rotwein sind ärgerlich. Doch mit den richtigen Hausmitteln lassen sich selbst hartnäckige Verschmutzungen beseitigen. Tipps und Tricks für saubere Kleidung.

Wichtigste Grundregel: Um welche Art Fleck es sich auch handelt - je schneller er entfernt wird, desto größer sind die Chancen, ihn wieder loszuwerden. Da Flecken eintrocknen und sich richtiggehend mit dem Stoff verbinden, hilft schnelles Abtupfen. Keinesfalls reiben oder rubbeln, da die Fasern sonst aufgeraut werden. Das hat zur Folge, dass der Fleck noch tiefer in das Gewebe eindringt. Je nach Material kann so außerdem Farbe abtragen werden und Pilling (Knötchenbildung) entstehen.

Waschbare Stoffe behandelt man am besten gleich mit lauwarmem Wasser - außer bei eiweißhaltigen Verschmutzungen wie Blut. Dafür unbedingt kaltes Wasser verwenden, da Eiweiß sonst gerinnt und sich noch stärker mit dem Trägerstoff verbindet.

So lassen sich besondere Flecken beseitigen

Manche Flecken sind besonders hartnäckig. Mit ein paar Tricks gelingt es, die Verschmutzungen zu entfernen.

  • Kaugummi: Landet Kaugummi erst einmal in der Wäsche, wird er weich und dringt tiefer in den Stoff. Am besten im Eisfach, mit Kühlakku oder Vereisungsspray kühlen. Dann mit einem Messer oder Spatel vorsichtig abnehmen. Reste eventuell mit Nagellackentferner bearbeiten. Vorher unbedingt an unsichtbarer Stelle ausprobieren.
  • Lippenstift: Auf Stoff hinterlässt Lippenstift unliebsame Flecken. Zunächst sollte man es mit Gallseife probieren. Dafür abwechselnd feste und flüssige Gallseife mit einer Zahnbürste auftragen, eine Stunde einwirken lassen und anschließend waschen. Hilft das nicht, gibt es im Handel einen speziellen Fleckenentferner, der auch für Gras, Make-up und Erde geeignet ist.
  • Rotwein: Zunächst den Fleck mit Wasser behandeln, dann mit reichlich Salz bestreuen und mehrere Minuten einwirken lassen. Gibt man vorher Zitronensaft darauf, bleicht das Salz noch effektiver. Anschließend waschen.
  • Druckerfarbe: Für Druckertinte gilt: in warmem Wasser mit etwas Waschmittel und mit Essig einweichen. Oder mit einer Paste aus Natron, Zitronensaft und Wasser einreiben und einwirken lassen. Danach ausspülen.
  • Kugelschreiber: Kugelschreiber-Spuren lassen sich mit Hilfe von Spiritus und einem Wattestäbchen gut beseitigen. Auch Haarspray entfernt die Flecken: einfach auf den Stoff sprühen und kräftig abwischen oder bürsten.
  • Filzstift: Zuerst mit Spiritus probieren, dann mit Gallseife. Sollten nach dem Waschen noch Flecken zu sehen sein, kann man eine leichte Bleiche benutzen. Letzte Rettung ist manchmal auch ein Anruf beim Hersteller - oft hat er die besten Tipps.

Flecken von Obst und Gemüse, Kaffee, Tee oder Kosmetika entfernen

Hier gilt: Wäsche vor dem Waschen einweichen, farbintensive Stoffe mit Gallseife behandeln und ein bis zwei Stunden einwirken lassen. Weiße und helle Wäsche bei mindestens 40 Grad mit einem bleichehaltigen Universalwaschmittel waschen. Empfindlichere Stücke, die nur bis 30 Grad vertragen, möglichst mit einem Bleichmittel wie Zitronensäure, Essig, Backpulver oder Natron vorbehandeln. Für Feinwäsche, waschbare Seide und Wolle Feinwaschmittel und eine für Wolle und Seide geeignete Flüssigbleiche verwenden.

Deo-Flecken mit Zitronensäurelösung behandeln

Deo-Flecken sind leider sehr hartnäckig. Verschmutzte Stellen bis zu zwölf Stunden in dreiprozentiger Zitronensäurelösung (etwa 30 Gramm Zitronensäure in einem Liter destilliertem Wasser auflösen) einweichen und immer wieder reiben, dabei unbedingt Handschuhe tragen. Die unansehnlichen Flecken kann man auch mit den Hausmitteln Gallseife, Waschsoda, Backpulver, Natron, Zitronensaft und Essig behandeln, anschließend waschen.

Kleber-Flecken: Je nach Art unterschiedlich entfernen

  • Dispersionskleber wie Leim und Kleister lassen sich frisch gut mit Wasser lösen. Wenn sie schon eingetrocknet sind, mit Gallseife einweichen und mehrfach reiben.
  • Alleskleber mit Waschbenzin, Spiritus oder Nagellackentferner aufweichen und dann mit einem Tuch entfernen.
  • Heißkleber auf der Kleidung zunächst im Gefrierschrank aushärten lassen, dann abziehen oder abrubbeln. Alternativ einen mit Eis gefüllten Gefrierbeutel auf die Stelle legen.
  • Sekundenkleber ist am schwierigsten zu entfernen. Wenn der Fleck noch frisch ist, hilft Aceton. Achtung: Er ist nicht für alle Stoffe geeignet, vorher sollte man deshalb an unauffälliger Stelle eine Probe machen. Sind die Flecken schon getrocknet, mit heißem Wasser (mehr als 70 Grad) einweichen und mit einem Messer abschaben.

Oft geben die Hersteller auf der Verpackung Tipps zur Fleckenentfernung.

Blut-Flecken mit kaltem Wasser behandeln

Frisches Blut lässt sich am einfachsten sofort mit kaltem Wasser behandeln. Sind die Stellen erst einmal getrocknet, hilft eine zweiprozentige Kochsalzlösung (etwa 20 Gramm Salz in einem Liter kaltem Wasser auflösen). Durch das Kochsalz löst sich das Eiweiß, sodass es sich besser ausspülen lässt. Textilien mit größeren Blutflecken erst 30 Minuten in der Waschmaschine einweichen, danach mit einem üblichen Color- oder Vollwaschmittel (enthalten Bleichmittel und optische Aufheller) und bei höherer Temperatur waschen.

Fett-Flecken mit Color- oder Vollwaschmittel entfernen

Sind die Textilien waschbar, einfach mit 40 Grad und einem Color- oder Vollwaschmittel waschen. Größere Flecken mit Spülmittel vorbehandeln und einreiben. Wenn die Sachen nicht waschbar sind, hilft feines Stärkemehl: direkt auf den Fleck streuen, vorsichtig einreiben und ein paar Minuten einwirken lassen, dann abbürsten oder -saugen. Bei Bedarf den Vorgang wiederholen. Sind die Flecken schon älter, kann man sie vorsichtig mit Waschbenzin oder Spiritus behandeln. Vorher an unauffälliger Stelle eine Probe machen. Seide ist ein Fall für die Reinigung.

Bei Blütenstaub kein Wasser verwenden

Bei Verschmutzungen durch Pollen oder Blütenstaub auf keinen Fall Wasser benutzen oder reiben. Zunächst so viel wie möglich von den winzigen Teilchen abklopfen oder -saugen, eventuell auch mit einem Klebestreifen aufnehmen. Sind noch Reste im Gewebe verblieben, mit etwas Spiritus behandeln und mit viel warmem Wasser ausspülen. Tipp: Bei Blumensträußen mit Lilien die Staubgefäße präventiv abschneiden oder mit Haarspray fixieren.

Spiritus löst Harz-Flecken

Harzflecken sollten unbedingt vorbehandelt werden. Gut eignet sich Spiritus, da Harz alkohollöslich ist. Auch hier am besten vorher an unauffälliger Stelle eine Probe machen. Feste Rückstände lassen sich auch mit Klebeband abziehen, kleinere Flecken an Händen und in Haaren mit Speiseöl entfernen. Verbleibende Flecken vor dem Waschen mit Spülmittel oder Gallseife behandeln.

Kerzenwachs durch Kälte entfernen

Der Rat, man solle Kerzenwachs mit Löschpapier herausbügeln, hält sich hartnäckig. Das gilt aber nur bei Baumwolle und weißen Kerzen. Ansonsten sollte man es mit Kälte probieren. Das betroffene Wäschestück kurz in den Gefrierschrank legen, mit einem Kühlakku oder Gefrierbeutel mit Eis kühlen, dann die harten Wachsreste abrubbeln. Anschließend die verschmutzte Stelle in einem Gefäß mit heißem Wasser übergießen. Nach kurzer Zeit löst sich das Wachs und schwimmt oben. Eine zusätzliche Hilfe kann Universalverdünner sein - Probe nicht vergessen.

Sonnenmilch schnell mit Flüssigwaschmittel herauswaschen

Bei Sonnenmilch geht es um Geschwindigkeit: Je mehr Zeit vergeht, desto schwieriger wird es, die ungeliebten Flecken wieder loszuwerden. Am besten ein Flüssigwaschmittel benutzen, da es mehr Tenside enthält als Pulverwaschmittel und die Verschmutzung besser herauslöst. Eine hohe Dosierung für stark verschmutzte Wäsche wählen. Bei hartnäckigen Flecken ab in die Reinigung.

Natürliche Haushaltsmittel gegen Flecken

Sie sind umweltverträglich und gesundheitlich unproblematisch. Zudem schonen sie das Gewebe und sind günstiger als spezielle Fleckenentferner. Natürliche Mittel sind seit langem bewährt und in vielen Haushalten meist vorhanden. Erhältlich sind sie in der Putzmittel-Abteilung oder im Backregal.

  • Gallseife besteht aus Kernseife und Rindergalle und wirkt besonders bei Eiweiß-, Obst- und Fettflecken. Es gibt sie in fester und flüssiger Form. Als vegane Alternativ lässt sich reine Kernseife verwenden.
  • Essigessenz gilt ebenfalls als zuverlässiges Mittel zur Fleckenentfernung. Die Stelle damit beträufeln, einweichen lassen und anschließend waschen.
  • Soda wirkt besonders bei hartnäckigen Flecken. Aus dem Pulver lässt sich mit Wasser eine Lauge herstellen. Weil es bleichend wirkt, eignet es sich nur für weiße Textilien aus Baumwolle.
  • Zitronensäure, in flüssiger oder Pulver-Form, gilt als Allzweckreiniger im Haushalt. Sie eignet sich als Entkalker ebenso wie als Fleckenentferner, allerdings nicht für Buntwäsche und empfindliches Gewebe.
  • Backpulver lockert nicht nur Kuchen auf, sondern reinigt den Fußboden und entfernt Flecken. Zum Einweichen verschmutzter Textilien eine Lauge aus Backpulver und warmem Wasser herstellen. Bei vergilbter Wäsche zusätzlich Backpulver zum Waschgang geben. Für helle und farbechte Textilien geeignet.
  • Natron kommt als Universalreiniger auch gegen Flecken zum Einsatz. Dafür mit Wasser im Verhältnis 3:1 zu einer Paste anrühren, auftragen, einwirken lassen und dann waschen.

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Problematische Fleckenentferner

Neben den natürlichen Hausmitteln gibt es andere altbewährte Mittel gegen Flecken, die allerdings gesundheits- und umweltschädlich sein können. Sie sollten nur in Maßen und in gut belüfteten Räumen verwendet werden. Außerdem dürfen sie nicht ins Abwasser gelangen. Leere Behälter gehören in die gelbe Tonne oder den Restmüll, sind noch Reste vorhanden, müssen sie in die Problemstoff-Entsorgung.

  • Spiritus eignet sich sehr gut zum Fensterputzen und löst Kalk und Fett. Auf den Fleck auftragen und mit einem Baumwolltuch abtupfen.
  • Waschbenzin ist ein starkes Lösungsmittel mit hoher Fettlösekraft und gut gegen Tinte, Filzstift, Schimmel oder Wein. Den Fleck mit einem Lappen betupfen oder reiben.
  • Universalverdünner enthält Waschbenzin und ist gut zum Lösen von Alkydharz und Nitrolacken sowie zum Reinigen von Pinseln.
  • Aceton ist ein starkes Lösungsmittel, Bestandteil von vielen Nagellackentfernern und löst besonders gut Lacke und Fette. Nur für weiße Textilien aus Baumwolle und Leinen geeignet. Alternativ Nagellackentferner mit Alkohol verwenden.

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Das Erste | 29.08.2023 | 13:00 Uhr

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