Detailaufnahme eines Akkuschraubers © Christine Raczka

Akkuschrauber: Kaufberatung und Tipps

Stand: 06.11.2020 10:26 Uhr

Ein Akkuschrauber gehört zur Grundausstattung jedes Heimwerkers. Vor dem Kauf des vielseitigen Werkzeugs sollte man die Anforderungen genau festlegen.

von Anneke Müller

Im Baumarkt ist das Angebot an Akkuschraubern groß. Die Preisspanne reicht von circa 20 Euro bis zu mehreren Hundert Euro. Welches Modell das richtige ist, hängt von der geplanten Verwendung ab:

  • Routinierte Heimwerker sind mit einem günstigen Akkuschrauber auf Dauer oft unzufrieden, wenn das Werkzeug an Leistungsgrenzen stößt.

  • Hobby-Bastler können mit einem teuren High-End-Modell überfordert sein. Außerdem sind leistungsstarke Geräte mit hoher Akkuleistung oft schwerer als kompakte günstige Akkuschrauber für den gelegentlichen Gebrauch. Schwere Modelle können bei längerem Arbeiten zu Schmerzen im Handgelenk oder Muskelkater führen.

Akkuschrauber - die Unterschiede

Grundsätzlich gibt es drei verschiedene Geräteklassen:

  • Akkuschrauber: Sie besitzen kein Bohrfutter und erfüllen ausschließlich die Funktion des Schraubens. Die kleinen, leichten und handlichen Werkzeuge sind ideal für die Montage von Möbeln und andere leichte Arbeiten.

  • Akkubohrschrauber: Sie verfügen über ein Bohrfutter und zwei Gänge zur Unterscheidung von Bohren (schnell) und Schrauben (langsam). Ein Akkubohrschrauber kann die klassische Bohrmaschine ersetzen.

  • Akkuschlagbohrschrauber: Über die Funktionen zum Schrauben und Bohren hinaus verfügen diese Modelle über eine zuschaltbare Schlagfunktion beim Bohren. Dabei versetzt ein mechanisches Schlagwerk den Bohrer in Vibration, sodass man auch in Beton und Mauerwerk bohren kann.

Beim Akku auf Ladegerät und Amperestunden achten

Die meisten Werkzeughersteller arbeiten mit modularen Akkusystemen: Alle Geräte einer Serie verwenden den gleichen Akku. So lassen sich beispielsweise Bohrschrauber, Winkelschleifer und Stichsägen mit demselben Akku betreiben.

Heimwerker sollten aber mindestens einen Ersatz-Akku zur Hand haben, da die Akku-Batterien oft eine sehr lange Ladezeit haben: Herkömmliche Ladegeräte benötigen zum Aufladen bis zu sechs Stunden, Schnell-Ladegeräte schaffen es in circa 20 Minuten.

Je höher die auf dem Akku angegebene Anzahl der Amperestunden (Ah), desto länger kann man an einem Stück mit dem Akku arbeiten. Für kurze Arbeiten reichen Akkus mit 1,5 bis 2 Amperestunden. Wer längere Zeit am Stück mit dem Akkuschrauber arbeiten möchte, sollte einen Akku mit 3 bis 4 Amperestunden verwenden.

Hohe Volt-Zahl für mehr Motorleistung

Je höher die Akku-Spannung (in Volt) ist, desto besser kann man mit dem Schrauber schwergängige Schrauben eindrehen und härtere Materialien bohren. Bei Akkuschraubern sind folgende Spannungen gängig:

  • 3,6 bis 9,6 Volt für leichte Schraubarbeiten

  • 9,6 bis 14,4 Volt als Allrounder zum Schrauben und Bohren für Heimwerker

  • 18 Volt und mehr für ambitionierte Handwerker

Hohes Drehmoment bringt Kraft fürs Bohren

Wie viel Kraft ein Akkubohrschrauber hat, lässt sich am maximalen Drehmoment erkennen. Die Angabe erfolgt in aller Regel in Newtonmeter (Nm), also zum Beispiel 50 Nm. Je höher das Drehmoment ist, umso leichter fällt es einem Gerät, eine Schraube in den Untergrund zu drehen. Geräte mit niedrigem Drehmoment "sperren" schneller und können eine Schraube dann nicht mehr weiterbewegen.

Motoren mit oder ohne Kohlebürsten

Beim Motor setzen die Hersteller von Akkuschraubern auf zwei unterschiedliche Antriebstechniken:

  • Herkömmliche Geräte werden oft mit Kohlebürsten betrieben. Sie haben die Aufgabe, Strom auf den rotierenden Innenteil des Motors zu übertragen. Sind sie verschlissen, funktioniert der Motor nicht mehr.

  • Moderne Geräte laufen mit bürstenlosen Motoren. Bei ihnen sorgt eine Elektronik dafür, dass ein magnetischer Rotor im Inneren des Motors in Bewegung versetzt wird.

Teure Akkuschrauber - die Vorteile

Gegenüber günstigen Modellen können viele teure Akkuschrauber einige Vorteile bieten:

  • Oft sind teure Modelle einfacher zu bedienen.

  • Viele höherpreisige Modelle haben eine bessere Ausstattung und zusätzliche Funktionen, etwa eine Akkuladeanzeige oder ein integriertes LED-Licht, das den zu bearbeitenden Untergrund beleuchtet.

  • Teure Akkuschrauber haben oft eine Schnellspannfunktion, mit der Bohrer und Bits einhändig eingespannt und gewechselt werden können. Bei günstigen Geräten benötigt man hierfür oft beide Hände.

Weitere Informationen
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Dieses Thema im Programm:

Die Tricks | 09.11.2020 | 21:00 Uhr

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