Elbferry: Aus für die Elbfähre nach neun Monaten
Die Fährverbindung zwischen Brunsbüttel und Cuxhaven muss ihren Betrieb mit sofortiger Wirkung einstellen. Eine entsprechende Mitteilung hat die Reederei Elbferry GmbH am Mittwoch herausgegeben.
Im November hatte die Reederei nach nur acht Monaten Insolvenz angemeldet. Nach einem runden Tisch mit allen Beteiligten auf kommunaler, Landes- und Bundesebene vor knapp zwei Wochen war man noch optimistisch, den Fährbetrieb aufrecht erhalten zu können. Diese Hoffnung hat sich nun zerschlagen. Als Grund gibt die Reederei an, dass die beantragte Corona-Härtefallhilfe in Höhe von 800.000 Euro abgelehnt worden sei.
Kündigungen statt Feier
Für den Geschäftsführer Heinrich Ahlers kam die Entscheidung nach eigener Aussage überraschend. "Ich habe gestern Mittag noch zu meinen Leuten gesagt habe, es sieht alles so gut aus und nächste Woche gibt es, wenn es so weitergeht, eine kleine Feier, dass es weitergeht." Stattdessen gab es nun für die Mitarbeiter Kündigungen.
Bis Ende Januar 2022 gibt es laut Ahlers ein Insolvenz-Ausfall-Geld. "Mitte bis Ende Januar werden die Mitarbeiter alle ausscheiden", so der Geschäftsführer weiter.
Cuxhavens Bürgermeister: "Schlag ins Gesicht"
Mehr als 50 Menschen arbeiten für die Fährverbindung. Cuxhavens Oberbürgermeister Uwe Santjer zeigte sich angesichts der Nachricht schockiert: "Das Einstellen der Fährlinie ist für Cuxhaven ein Schlag ins Gesicht. Auch für mich persönlich, weil ich mich seit Jahren darum gekümmert habe, dass diese Verbindung an den Start gehen konnte."
Ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums in Kiel sagte, es stehe außer Zweifel, dass sich die Härtefallkommission die Entscheidung nicht leicht gemacht habe. In der Summe hätten aber eindeutig zu viele wirtschaftliche wie rechtliche Gründe gegen den Einsatz von Steuergeld gesprochen. Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) habe stets betont, dass eine Fährverbindung zwischen Brunsbüttel und Cuxhaven zwar wünschenswert sei, aber sich eigenwirtschaftlich tragen müsse.
In den vergangenen Jahren gab es mehrere Versuche von unterschiedlichen Unternehmen, die Fährlinie wirtschaftlich zu betreiben. Bisher sind alle gescheitert.
