Area 51: Nerds erobern Kiel für den guten Zweck
Für den guten Zweck werden alle Kräfte gebündelt. Selbst Darth Vader arbeitet an diesem Wochenende gemeinsam mit den Jedi-Rittern, um genügend Spendengelder für wohltätige Zwecke zu sammeln.
Mit der Bezeichnung Area 51 verbindet man im ersten Augenblick Roswell und Aliens. Hinter diesem Projektnamen steckt in diesem Fall aber eine Charity-Convention, die ihre gesamten Einnahmen drei Vereinen aus Kiel spendet. Die Kieler Tiertafel, die Hospiz-Initiative Kiel und der Verein Inka sind für die Unterstützung dankbar und hoffen gemeinsam mit den Veranstaltenden auf ein erfolgreiches Wochenende.
Bereits vor zwei Jahren sollte die Veranstaltung stattfinden, musste aber Corona-bedingt zweimal verschoben werden. Die Frage, ob das Projekt in Kiel gut angenommen wird, wird bereits am Sonnabend beim Einlass um 10 Uhr eindrucksvoll beantwortet. Die Besucherinnen und Besucher bilden eine lange Warteschlange, die beinahe einmal um die gesamte Wunderino Arena herumführt.
Filmautos und Raumschiffe dienen als Fotomotive
Schon auf dem Parkplatz wird deutlich, dass es sich um eine bunte Mischung querbeet durch die Film,- und Fernsehwelt handelt. Die Ecto One inklusive Ghostbusters steht in zweifacher Ausfertigung auf dem Parkplatz und bietet eine erste Möglichkeit für ein schönes Erinnerungsfoto.
Freunde von Filmautos kommen auf dieser Veranstaltung nicht zu kurz. In der Halle befindet sich ein DeLorean mit dem man zurück in die Zukunft reisen kann. Auch K.I.T.T. aus der Kultserie Knight Rider darf neben Baby aus Supranatural und Dudu, dem gelben Wunderkäfer, bestaunt werden.
Das Stargate bildet einen zentralen Punkt in der Ausstellungshalle und ist ein Herzensprojekt von Vorstandsmitglied Lars Boller. Der Veranstaltungstechniker hat monatelang nach der Arbeit die Nächte damit verbracht, das perfekte Stargate zu kreieren. Direkt nebenan steht eine etwas handlichere Version aus Legosteinen, die jedoch nicht weniger beeindruckend ist.
Das Wort Nerd verliert sein negatives Image
Die beliebte US-Sitcom The Big Bang Theory hat auch in Deutschland zu einem Umdenken geführt. Das Wort Nerd hat seitdem eine deutlich weniger negative Bedeutung als zuvor. Robert Vogel ist ein gutes Beispiel dafür, dass man es mit seinem Hobby weit bringen kann.
Seine guten Kontakte zur Europäischen Weltraumorganisation ESA haben für ihn zu einem unvergesslichen Erlebnis geführt. Der deutsche Astronaut Alexander Gerst hat Halloween 2018 ein von Robert Vogel entworfenes Kostüm von Darth Vader auf der Internationale Raumstation ISS getragen. "Ich wäre natürlich am liebsten mitgeflogen und hätte das Kostüm persönlich übergeben", so Robert.
Ein weiteres erfolgreiches Beispiel ist Niels M. Frederiksen, der extra aus Billund angereist ist. Der Legodesigner erzählt Interessierten von seinem Arbeitsalltag mit den bunten Klemmbausteinen. In seiner Freizeit ist der Däne leidenschaftlicher Modellbauer und Fan von Star Wars. In seinem Beruf kann er diese Leidenschaften miteinander verbinden.
Für ein Legomodell benötigt er in der Regel eine Entwicklungszeit von bis zu 18 Monaten. Eine besondere Herausforderung sieht er darin, dass Modell so zu gestalten, dass es für jeden nachvollziehbar und leicht zu bauen ist. Am Ende soll es dem Original so nah wie möglich kommen.
Lichtschwertshowkampf als abwechslungsreicher Sport
Zu den Programmhöhepunkten zählen die Lichtschwert-Shows von Saberproject. Die durchchoreographierten Szenen machen deutlich, dass es sich um einen anspruchsvollen Sport handelt, der Beweglichkeit, Ausdauer und Koordination schult.
Die Saber Academy International bietet vor Ort jungen Padawanen - also angehenden Jedi-Rittern - die Chance ihr Talent auszuprobieren. Mit einfachen Mitteln kann ein Lichtschwert selbst gebaut werden und anschließend auf einem Parcours oder in einer Trainingseinheit ausgetestet werden.
Alle arbeiten zusammen für ein gemeinsames Ziel
Die 501st Legion und Rebel Legion setzen Akzente mit ihren originalgetreuen Kostümen. Sie werden teilweise direkt von Disney für Veranstaltungen angefordert und spenden ihre Erlöse für gute Zwecke. Auch ein Besuch im Kinderhospiz steht für die Truppen regelmäßig auf dem Programm, um den Kindern in ihren letzten Tagen einige unvergessliche Momente zu bereiten.
Auf dem Eventgelände wird eines deutlich: In schwierigen Zeiten rücken die Fans näher zusammen und unterstützten sich gegenseitig. Für viele war es ein schönes Erlebnis, nach der langen Zeit der Kontaktreduzierung endlich wieder gemeinsam ihr Hobby ausleben zu können. Viele Fans wünschen sich deshalb, dass es auch im nächsten Jahr eine Area 51 geben wird.
