Steinzeit-Siedlung am Dümmer See wird neu erforscht
Wie haben die Menschen in Niedersachsen vor 5.000 Jahren gelebt? Antworten auf diese Frage könnte eine Grabungsstelle im Landkreis Diepholz in Niedersachsen liefern.
Das Dorf aus der Jungsteinzeit wurde 2.000 vor Christus überflutet. Und weil der Boden am Siedlungsort moorig war, blieben viele Bauteile der Nachwelt erhalten. Archäologen hatten schon vor rund 80 Jahren 24 Hütten mit Pfosten, Fußböden und Feuerstellen ausgegraben. Außerdem haben sie Bereiche entdeckt, in denen Keramik und Feuersteine hergestellt wurden. Das sei ungewöhnlich für Norddeutschland, sagte Marion Heumüller vom Landesamt für Denkmalpflege.
Alter der Hölzer kann heute genau bestimmt werden
Jahrzehntelang wurde an dieser Grabungsstelle nicht weiter geforscht, weil man einen Strich unter die Nazizeit ziehen wollte. Die Nationalsozialisten hatten behauptet, dass die Menschen aus dem Dorf am Dümmer See die wahren Germanen gewesen seien. Jetzt soll das Steinzeit-Dorf aber genauer untersucht werden, mithilfe moderner Technik. Beispielsweise lässt sich mittlerweile das Alter der verwendeten Hölzer im Labor genau bestimmen. Archäologin Heumüller will endlich herausfinden, wie Menschen in dieser Siedlung gelebt haben.