Letzte Revision: AKW Emsland seit Freitag heruntergefahren
Das Atomkraftwerk (AKW) Emsland in Lingen ist am Freitag zu seiner letzten Revision heruntergefahren worden. Ende des Jahres wird der Meiler seinen Betrieb einstellen - als letzter in Niedersachsen.
Bei der Revision im AKW Emsland gibt es einen großen Unterschied zu den bisherigen: Es werden keine neuen Brennelemente mehr eingesetzt. Stattdessen werden die vorhandenen umgesetzt, damit ihr Brennstoff bis zum Betriebsende optimal genutzt werden kann, wie Kraftwerksleiter Wolfgang Kahlert sagte. Sonst laufe die Revision in dem von RWE betriebenen Kernkraftwerk aber ab wie immer. "Es werden alle sicherheitstechnischen Prüfungen und alle Dinge, die notwendig sind, zu 100 Prozent gemacht, es gibt keine Abstriche", so Kahlert.
Revision ist günstiger als üblich
Mit zehn Millionen Euro kostet die Revision nur halb so viel wie sonst - auch weil keine neuen Brennelemente gekauft werden müssen. Alle Arbeiten, darunter Inspektionen an den Brennelementen, den Kerneinbauten sowie den Steuerelementen, wurden vorher mit dem niedersächsischen Umweltministerium als Aufsichtsbehörde abgestimmt. Die Revision dauert voraussichtlich bis zum 23. Mai. 750 Mitarbeitende von Partnerfirmen sind vor Ort - und es gelten 3G-Corona-Regeln mit mehreren Tests pro Woche.
Drei AKW gehen zum Jahreswechsel vom Netz
Zeitgleich liegen die Unterlagen für den Rückbau der Anlage schon öffentlich aus. Die Arbeiten werden voraussichtlich 15 Jahre dauern. Das AKW Emsland war 1988 in Betrieb gegangen. Zum Jahreswechsel werden auch die Atomkraftwerke Isar 2 in Bayern und Neckarwestheim 2 in Baden-Württemberg abgeschaltet. Danach wird in Deutschland kein Strom in Atomkraftwerken mehr produziert. Zum Jahreswechsel 2021/22 war das AKW Grohnde in Niedersachsen vom Netz gegangen.
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