Holocaust-Überlebende Erna de Vries im Emsland beigesetzt
Erna de Vries ist am Mittwoch auf dem jüdischen Friedhof in Lathen (Landkreis Emsland) beigesetzt worden. Rund 100 Trauergäste haben der Holocaust-Überlebenden die letzte Ehre erwiesen.
Ihre Mutter sei der Familie ein großes Vorbild gewesen, sagte die Tochter Ruth de Vries dem NDR in Niedersachsen. Trotz der schlimmen Erfahrungen im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau habe sie der Familie Weltoffenheit vermittelt und vor Hass gewarnt, so die Tochter. Die Anteilnahme am Tod ihrer Mutter sei groß. Viele Menschen hätten der Familie mit Briefen, Karten und Mails kondoliert.
Einsatz gegen das Vergessen
Erna de Vries war am 25. Oktober im Alter von 98 Jahren gestorben. Die CDU-Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann sagte in ihrer Grabrede, de Vries sei die Stimme der Wahrheit gewesen. Lathens Samtgemeindebürgermeister Helmut Wilkens (CDU) würdigte de Vries' Einsatz gegen das Vergessen. De Vries leistete bis ins hohe Alter an Schulen und in der Gedenkstätte auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Esterwegen Aufklärungsarbeit über den Holocaust.
