Erfundene Windpark-Projekte: Siebeneinhalb Jahre Haft für Holt
Osnabrücker Richter haben im Prozess um erfundene Windkraft-Projekte die Urteile gesprochen. Der Hauptangeklagte, Ex-Unternehmer Hendrik Holt, muss wegen Betrugs siebeneinhalb Jahre in Haft.
Mit dem Urteil blieb die Kammer unter der von der Staatsanwaltschaft geforderten Haftstrafe von acht Jahren und fünf Monaten. Der 32-Jährige hatte mit einem Geschäftspartner und Familienangehörigen Windkraftprojekte für zehn Millionen Euro an internationale Energiekonzerne verkauft. Diese Projekte gab es allerdings nicht. Um die Betrugsmasche durchzuziehen, fälschte Holt Hunderte Dokumente. Das Landgericht Osnabrück verurteilte den Komplizen zu sieben Jahren Gefängnis. Holts Mutter und die beiden Geschwister erhielten wegen Beihilfe zum Betrug Haftstrafen zwischen 36 und 43 Monaten.
Alle Angeklagten haben gestanden
Im Prozess hatten alle Angeklagten gestanden, dass sie drei große internationale Energiekonzerne betrogen haben. Die Idee dazu hatten Holt und sein 65-jähriger Geschäftspartner. Sie haben Windenergieprojekte geplant und diese an die Firmen verkauft. Allerdings waren Hunderte Verträge mit Grundstückseigentümern, Gemeinden und Behörden komplett gefälscht. Viele Zeugen im Prozess haben das bestätigt. Die Verteidigung hatte in ihren Plädoyers den Konzernen eine Mitschuld vorgeworfen - ihre Rechtsabteilungen hätten die teils sehr schlechten Fälschungen erkennen müssen, hieß es.
