Blitz schlägt in Bushaltestelle ein - wartende Kinder unverletzt
In eine Bushaltestelle in Klein Stavern (Landkreis Emsland) ist ein Blitz eingeschlagen - während zwei Kinder dort auf den Schulbus warteten. Sie hatten großes Glück, wie ein Experte bestätigte.
Die Haltestelle in der rund 1.000 Einwohner großen Gemeinde Stavern sieht verwüstet aus. Risse durchziehen das gläserne Dach, Pflastersteine liegen herausgerissen auf dem Gehweg. Es sieht so aus, als hätte dort der Blitz eingeschlagen. Und das hat er: Am Freitagmorgen gegen 7 Uhr. Während der 12-jährige Levin und ein 13-jähriges Mädchen auf den Schulbus warteten.
Glas fällt von Bushaltestelle herunter
Den Knall beim Einschlag hat Levin gar nicht wahrgenommen, wie er im Gespräch mit dem NDR in Niedersachsen sagte. Davon habe ihm später sein Vater erzählt, der zum selben Zeitpunkt mit dem Hund spazieren war. Levins Aufmerksamkeit war viel zu sehr davon gefesselt, dass plötzlich das Glas aus der Bushaltestelle herunterfiel. Ihm und dem Mädchen, das mit ihm auf den Bus wartete, sei sofort klar gewesen, dass das ein Blitz war.
Blitz geht durch Levins Oberschenkel hindurch
Levin selbst wurde auch vom Blitz getroffen, wie er selbst sagt. Er habe auf einer Metallbank im Wartehäuschen gesessen. Nach dem Blitzeinschlag habe er ein Kribbeln im Oberschenkel gespürt. Im Krankenhaus habe man Punkte auf dem Bein gesehen, die zeigten, dass der Blitz dort "rein und wieder rausgegangen" sei. Abgesehen davon hatte Levin aber keine Beschwerden. Zwei EKGs blieben unauffällig.
Meist tödlich: In freier Landschaft vom Blitz getroffen zu werden
Dass der 12-jährige Junge und das 13-jährige Mädchen großes Glück hatten, bestätigte auch ein Experte von der Universität Osnabrück auf Nachfrage des NDR in Niedersachsen. Die Bushaltestelle habe den Blitz abgefangen, ähnlich wie es der Blitzableiter an einem Haus mache, sagte Eckart Buckow, der sich insbesondere mit Hochspannungstechnik und elektrischen Isolierstoffen beschäftigt. "Ganz ohne Häuschen in der Landschaft vom Blitz getroffen zu werden, ist meistens tödlich oder zumindest mit schwersten Verletzungen verbunden", sagte Buckow.
Wahrscheinlicher als ein Lottogewinn
Am Ende ging für die beiden Schulkinder jedoch alles gut aus. Levin nimmt das Ereignis mit Humor: "Ich fange jetzt an, Lotto zu spielen", sagte er dem NDR in Niedersachsen. Ein Lottogewinn ist allerdings noch etwas unwahrscheinlicher als vom Blitz getroffen zu werden. Die Wahrscheinlichkeit liegt bei 1 zu 140 Millionen, die Wahrscheinlichkeit vom Blitz getroffen zu werden, bei 1 zu 200.000.
