Zweites LNG-Terminal in Wilhelmshaven ist beschlossen
Wilhelmshaven soll ein zweites schwimmendes LNG-Terminal bekommen. Das teilte das Bundeswirtschaftsministerium am Donnerstag mit. Übernächsten Winter - also 2023/2024 - soll es in Betrieb gehen.
Es wird das fünfte vom Staat gemietete Flüssiggas-Terminal bundesweit sein. "Mit dem Import von Flüssigerdgas machen wir uns unabhängiger von Importen russischen Pipelinegases", sagte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) in Berlin. Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) betonte, Niedersachsen nehme dabei eine führende Rolle ein. Denn neben den beiden Terminals in Wilhelmshaven soll auch in Stade ein LNG-Terminal entstehen. "Alle LNG-Terminals in Niedersachsen sind gleichzeitig auch tauglich für künftige Wasserstoffimporte. Das wird eine wesentliche Grundlage vor allem für die Energieversorgung unserer Industrie sein", sagte Weil.
Kapazität von fünf Milliarden Kubikmeter pro Jahr
"Wir beweisen hier derzeit nicht nur, dass wir in der Lage sind, innerhalb kürzester Zeit die notwendige Infrastruktur zu planen, zu genehmigen und zu bauen", sagte Umwelt- und Energieminister Olaf Lies (SPD). "Wilhelmshaven bietet auch die entsprechende Leitungskapazität, die wir brauchen, um das Gas ins deutsche Netz einzuspeisen." Das LNG-Spezialschiff, das der Bund für den Standort Wilhelmshaven neu anmietet, hat laut Ministerium eine Kapazität von mindestens fünf Milliarden Kubikmeter pro Jahr und soll im vierten Quartal des kommenden Jahres in Betrieb gehen, also zwischen Oktober und Dezember. Das Unternehmen Excelerate ist Eigentümer und soll das Schiff gemeinsam mit einem Konsortium aus Tree Energy Solutions (TES), Eon Green Gas und dem Unternehmen Engie betreiben. Das schwimmende Terminal werde zwar für fünf Jahre gechartert, aber nur so lange betrieben werden, bis das Wasserstoff-Terminal an den Start gehe, sagte Habeck.
Das erste schwimmende Terminal in Wilhelmshaven soll, ebenso wie das in Brunsbüttel, zum Jahreswechsel mit einer Leitungsanbindung zum Weitertransport in Betrieb gehen. Die schwimmende Anlage in Stade soll laut Ministerium voraussichtlich von Ende 2023 an zur Verfügung stehen.