Ein Angeklagter steht mit seinen Anwälten in einem Gerichtssaal. © picture alliance/dpa/Sina Schuldt Foto: Sina Schuldt

Zwei Tote in Fischerhude: Angeklagter soll Tat geplant haben

Stand: 13.06.2022 12:05 Uhr

Heute hat vor dem Landgericht Verden ein Prozess nach tödlichen Schüssen auf zwei Menschen begonnen. Angeklagt ist ein 64 Jahre alter Mann aus Fischerhude (Landkreis Verden).

Die Staatsanwaltschaft Verden wirft dem Mann zweifachen Mord und versuchten Mord vor. Er soll geplant haben, die 73-Jährige und ihren 56-jährigen Sohn zu erschießen, sagte die Staatsanwältin am Montag im Gericht. Die beiden Opfer lebten in Lilienthal auf einem Gestüt des Prinzen von Sachsen-Coburg und Gotha. Sie sind die Mutter und der Bruder des Prinzen. Dieser hatte den Angeklagten auf seinem Gestüt in Lilienthal im Landkeis Osterholz wohnen lassen, ihm nach vielen Problemen aber gekündigt.

Staatsanwaltschaft: Mord wegen Kündigung?

Darüber soll der Angeklagte laut Staatsanwaltschaft so wütend geworden sein, dass er die Mutter und den Bruder des Prinzen in deren Haus in Fischerhude im Landkreis Verden erschoss. Einer zufällig ebenfalls anwesenden Freundin der Familie soll er dann ebenfalls in den Kopf geschossen haben, um sie als Zeugin auszuschalten. Sie überlebte schwer verletzt.

Anklage spricht von Heimtücke

Die Anwälte des Angeklagten kündigten am Montag im Gericht an, dass sie am nächsten Verhandlungstag - am Mittwoch - eine Erklärung des Angeklagten zu den Vorwürfen vortragen werden. Für den Prozess sind bis Ende Dezember mehr als 30 Verhandlungstage angesetzt. Bislang seien 55 Zeugen und fünf Sachverständige geladen, teilte das Gericht am Mittwoch mit. Für die Verhandlung zieht der Strafsenat in die Stadthalle Verden um. Nach der Tat war der Beschuldigte zunächst geflohen. Kurze Zeit später hatte er sich der Polizei gestellt und die Taten bei Vernehmungen gestanden.

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 13.06.2022 | 13:00 Uhr

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