Wieder Geflügelpest in mehreren Landkreisen
Die Geflügelpest ist zurück in Niedersachsen. Es hat Ausbrüche in Ställen unter anderem in den Landkreisen Cloppenburg, Aurich und Diepholz gegeben. Mecklenburg-Vorpommern ist auch betroffen.
Nach Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums sind die beiden Nordländer von der hochansteckenden Geflügelpest am heftigsten betroffen. Einige Experten vermuten, dass Zugvögel das Virus, auch Vogelgrippe genannt, in die Puten- und Legehennenbetriebe getragen haben. "Wir haben auch immer wieder Funde von Wildvögeln, die mit dem Virus infiziert waren", sagte der Geschäftsführer des Niedersächsischen Geflügelwirtschaftsverbandes, Dieter Oltmann, in Oldenburg. Über die wirtschaftlichen Schäden für die Geflügelbranche ließen sich noch keine Angaben machen.
Friedrich-Loeffler-Institut geht von Übertragung über Menschen aus
Der Theorie, dass Wildvögel die Geflügelpest in die Region gebracht und dann durch Aerosole mit dem Wind in die Ställe getragen haben, stimmen allerdings nicht alle Wissenschaftler zu. Die für Tierseuchen zuständigen Forscher am Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) gehen vielmehr davon aus, dass Menschen das Virus von Stall zu Stall verschleppt haben.
Monitoring für Kontaktpersonen
Derweil ruft eine Nachricht aus Russland die Politik auf den Plan. Dort soll erstmals ein Subtyp des Vogelgrippe-Virus auf den Menschen übergesprungen sein. Mehrere Mitarbeitende einer Geflügelfarm hätten sich im Dezember infiziert und milde Krankheitsverläufe gezeigt. In Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern sollen daher Personen, die Kontakt mit infizierten Tieren hatten, genau beobachtet werden. Die Agrarminister aus Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern, Barbara Otte-Kinast (CDU) und Till Backhaus (SPD), haben sich mit Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) auf ein Monitoring geeinigt. Wissenschaftler des Friedrich-Loeffler-Instituts, des Robert Koch-Instituts und der Universität Rostock sollen zudem eine Studie zu den Infektionsrisiken für Menschen konzipieren.
