Trauerfeier mit 80 teils Corona-Erkrankten aufgelöst
In Blexen bei Nordenham (Landkreis Wesermarsch) hat die Polizei eine Trauerfeier mit rund 80 Personen aufgelöst. Derzeit gilt wegen der Corona-Pandemie und den entsprechenden Beschränkungen, dass maximal 50 Personen an Beerdigungen und Trauerfeiern teilnehmen dürfen und dass diese den Mindestabstand von 1,5 Metern einhalten müssen. Unter den Trauernden in der Blexener Schützenhalle waren zudem Personen, die selbst positiv auf das Coronavirus getestet worden waren und unter amtlich angeordneter Quarantäne standen, wie NDR 1 Niedersachsen berichtet.
Verstorbene erlag Corona-Erkrankung
Erschreckend sei, dass einige Personen keinerlei Einsicht für das eigene Fehlverhalten zeigten, sagte ein Polizeisprecher. Obwohl die Angehörige, um die getrauert wurde, am Wochenende im Alter von 49 Jahren an Covid-19 verstorben war.
Scharfe Kritik vom Landrat
Die Polizei trat in Schutzanzügen auf, um sich nicht anzustecken. Der Landrat der Wesermarsch Thomas Brückmann (parteilos) kritisierte das Verhalten der Trauergemeinde scharf. Er habe großes Verständnis für die Trauer einer Familie, doch gerade der Tod der Angehörigen nach ihrer Corona-Infektion mache deutlich, wie gefährlich das Virus ist. Deshalb sei es wichtig, dass die bestehenden Corona-Verordnungen eingehalten werden, so Brückmann.
Strafverfahren gegen Corona-Infizierte
Gegen die Personen, die bereits vor der Trauerfeier unter Quarantäne standen, wurden Strafverfahren eingeleitet. Zudem hat der Landkreis Ordnungswidrigkeitsverfahren gegen die Teilnehmer eingeleitet, die zum Teil aus ganz Deutschland, aus Belgien und der Schweiz kamen. Alle müssen jetzt in häusliche Quarantäne, die Behörden ermitteln weitere Kontaktpersonen.
