Prozess um Liegekosten der "Gorch Fock" startet
Wenn die Klage vor dem Bremer Landgericht am Freitag gewonnen wird, darf sich die Bredo Dockgesellschaft über 10,5 Millionen Euro freuen. Es geht in dem Verfahren gegen den Bund um die Sanierung des Marineschulschiffs "Gorch Fock": In einem Schwimmdock der Firma in Bremerhaven hatte der frühere Generalauftragnehmer der Sanierung, die Elsflether Werft, den Segler untergebracht. Die "Gorch Fock" lag dort von 2016 bis 2019. Bredo drohte damit, den Rumpf als Pfand zu behalten, weil die Elsflether Werft die Liegekosten nicht bezahlt habe.
Werft war bereits insolvent
Die damalige Forderung belief sich auf 5,1 Millionen Euro. Die Bundeswehr wollte Bredo aber nicht bezahlen, weil schon die Elsflether Werft das Geld für die Dockkosten bekommen habe. Nur waren die Elsflether damals schon insolvent und das Geld des Bundes war offenbar in Nebengeschäften der früheren Werftvorstände versickert. Schließlich gab Bredo die "Gorch Fock" frei - unter der Bedingung, dass die Ansprüche vor Gericht geprüft werden. Dabei sollte die Dockgesellschaft so behandelt werden, als läge das Schiff noch bei ihr.
Sanierungskosten steigen auf 135 Millionen Euro
Die Kosten der Sanierung des Schiffes sind explodiert: Sie stiegen von geplant knapp 10 Millionen Euro auf 135 Millionen Euro. Derzeit baut die Bremer Lürssen-Werft an dem Schiff und soll es Ende Mai 2021 abliefern. Die Marine bringt ihren Offiziersanwärtern in der Grundausbildung auf der "Gorch Fock" das seemännische Fachwissen bei.
