Mehr als 40 Corona-Fälle in Wildeshauser Altenheim

Nach dem fatalen Corona-Ausbruch in einem Pflegeheim in Wolfsburg ist jetzt eine weitere niedersächsische Seniorenresidenz massiv von Infektionen betroffen. In einem Altenheim in Wildeshausen (Landkreis Oldenburg) sind 23 Bewohner und 18 Mitarbeiter mit dem Coronavirus infiziert. Das ist fast die Hälfte aller Personen in der Einrichtung. Das Gesundheitsamt des Landkreises Oldenburg hatte am Freitag einen Massentest durchgeführt, nachdem bei einem kurz zuvor verstorbenen Bewohner mit Vorerkrankungen das Virus nachgewiesen worden war. Der Geschäftsführer der Trägergesellschaft sagte NDR.de, dass es bei allen Erkrankten bislang durchweg leichte Verläufe ohne hohes Fieber gebe. Keine Person habe ins Krankenhaus eingeliefert werden müssen.
Infizierte Mitarbeiter versorgen infizierte Patienten
Die infizierten Bewohner bleiben den Angaben zufolge für die nächsten 14 Tage in ihren Zimmern und werden dort von positiv getesteten Mitarbeitern, die weiter arbeitsfähig sind, versorgt . Für das infizierte Personal gibt es eine Ausnahmegenehmigung zur Quarantäne während der Arbeitszeit in dem Seniorenheim. Es erfolgt eine strikte Trennung von den negativ getesteten Bewohnern, die von den nicht-infizierten Mitarbeitern versorgt werden.
Erst jetzt gibt es Schutzkleidung
Dank der Tests gebe es im Haus nun endlich keine Dunkelziffer mehr, sagte der Geschäftsführer. Er beklagte, dass das Heim wochenlang Probleme gehabt habe, an Masken und Schutzkleidung zu kommen. Jetzt sei aber alles vorhanden. Die Seniorenresidenz hatte schon seit drei Wochen außer zur Sterbebegleitung keine Besucher mehr ins Haus gelassen - und auch dann nur nach Fiebermessen und der Selbstauskunft, nicht in Risikogebieten gewesen zu sein. Die Bewohner im Haus seien alt, aber bis auf eine einzige negativ getestete Frau nicht dement, sagte der Geschäftsführer. Das Personal soll ab Montag psychologische Hilfe bekommen.
