Illegal gebaute Umgehung in Bensersiel soll wieder öffnen
Der Streit um die illegal gebaute und seit Jahren geschlossene Umgehungsstraße in Bensersiel in der Gemeinde Esens (Landkreis Wittmund) ist gelöst: Die Kommune und der Eigentümer haben sich geeinigt.
Er sei sehr erleichtert und froh, sagte Esens Bürgermeister Harald Hinrichs (parteilos) NDR 1 Niedersachsen. Der Rechtsstreit habe die Gemeinde jahrelang gelähmt. Der Eigentümer, dem knapp die Hälfte der Straßenfläche gehört, hatte nun von sich aus ein neues Gespräch angeboten. Am vergangenen Freitag sei der Vertrag unterzeichnet worden. Nun gehöre das Land mit der Straße der Kommune. Ob die Stadt dafür die etwa vier Millionen Euro bezahlen muss, die bisher im Gespräch waren, wollte Hinrichs nicht bestätigen. Über die Kaufsumme sei Stillschweigen vereinbart worden.
Freie Fahrt ab Frühjahr?
Jetzt muss nur noch der Rat der Stadt Esens dem Vertrag Mitte November zustimmen. Damit wären die drei noch laufenden Klagen des Alt-Eigentümers hinfällig und die Straße legal und das für immer. Weitere Klagen gebe es nicht, so Hinrichs. Wenn alles wie geplant laufe, könnte die Stadt im Frühjahr die Absperrbaken entfernen, Autos hätten freie Fahrt. Dann wäre die illegal gebaute Umgehungsstraße in Bensersiel nach 20 Jahren endgültig Geschichte.
Seit 2017 gesperrt
Die in den Jahren 2009 bis 2011 für 8,4 Millionen Euro gebaute Umgehungsstraße sollte eigentlich den Ort an der Nordsee vom Durchgangsverkehr entlasten. Seit Juni 2017 ist die rund zwei Kilometer lange Strecke für den Verkehr gesperrt. Vorausgegangen waren mehrere Gerichtsurteile. Die Strecke wurde für illegal erklärt, weil sie durch ein europäisches Vogelschutzgebiet führt. Über einen im Jahr 2018 beschlossenen neuen Bebauungsplan versuchte die Kommune, den "teuersten Schwarzbau Niedersachsens" nachträglich zu legalisieren. Kaufangebote der Stadt hatte der Eigentümer jedoch mehrfach abgelehnt
