Fünf Jahre Masterplan Ems: Erste Bilanz gezogen
Um die Wasserqualität der Ems zu verbessern, ist vor fünf Jahren der Masterplan Ems verabschiedet worden. Nun haben Umweltverbände, Politik und Wirtschaft eine erste Bilanz gezogen.
Durch die Kooperation sei viel erreicht worden, sagte Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD). Mit dem Emssperrwerk werde der Gezeitenstrom abgebremst. Durch Regulierung soll zudem weniger Schlick in den Fluss gelangen.
Tidepolder soll in diesem Jahr entstehen
Ein weiterer Erfolg des Masterplans: Noch in diesem Jahr soll der Tidepolder Coldemüntje gebaut werden. Ein Biotop, das bei Ebbe trockenfällt und bei auflaufendem Wasser wieder überflutet wird. Außerdem seien schon mehr Flächen für den Wiesenvogelschutz gekauft worden als bisher vorgesehen waren. Fische könnten wieder die Seitengewässer der Ems erreichen, lobte Beatrice Claus vom WWF.
Überwiegen Interessen der Meyer Werft?
Doch es gibt auch Kritik. Dass es bisher keine Maßnahmen gebe, um den Sauerstoffgehalt im Fluss zu verbessern und es dazu auch bisher keine Planungen gebe, sei nicht so gut gelaufen, kritisierte Clauß. Stattdessen würden die Auflagen bei Schiffüberführungen der Meyer Werft aufgeweicht. Darin sieht Hajo Rutenberg von der Bürgerinitiative "Rettet die Ems" das eigentliche Problem. Solange der Fluss weiter für die Kreuzfahrtschiffe ausgebaggert wird, könne sich die Ems nicht erholen, sagte der Vertreter der Bürgerinitiative. Mehr Flächen für Wiesenvögel würden die Wasserqualität nicht verbessern. Zudem werde geplant, den Fluss bei Emden weiter zu vertiefen. Damit sei klar, dass die Interessen der Meyer Werft Vorrang hätten vor dem Umweltschutz. Daran ändere auch ein Masterplan Ems nichts.
