Fahrrad-Sternfahrt: Hunderte demonstrieren gegen A20-Ausbau
An mehreren Orten in Niedersachsen haben Menschen am Sonnabend gegen den Ausbau der Autobahn 20 demonstriert. Ziel einer Fahrrad-Sternfahrt war Rastede - wo die A20 auf die A29 treffen soll.
Die Fahrradkorsos waren Teil des bundesweiten Aktionstags "Verkehrswende jetzt - Autobahnbau stoppen". Im Ammerland nahmen nach Angaben der Polizei 500 Radfahrinnen und Radfahrer an einer Sternfahrt gegen die Verlängerung der geplanten Küstenautobahn A20 teil. Mehrere Kolonnen radelten von Bad Zwischenahn, Westerstede, Varel und aus der Wesermarsch nach Rastede (Ammerland).
Banner symbolisiert Autobahn-Fläche
Die Polizei begleitete die Kolonnen. Der Protest sei "absolut friedlich" verlaufen, sagte ein Sprecher der Polizei. Es habe auch keine größeren Verkehrsbehinderungen gegeben. In Rastede, wo künftig ein Kreuz der A20 und der A29 entstehen soll, gab es eine Abschlusskundgebung. Auf einer Wiese breitete die Initiative Campact ein 4.500 Quadratmeter großes Banner aus. Es sollte symbolisieren, welche Fläche die geplante A20 an Natur und Moorflächen zerstören würde. Die Initiative fordert, mehr Alternativen zum Auto zu schaffen, etwa durch Bahn- und Busverbindungen.
IHKs betonen Bedeutung des Autobahn-Ausbaus
Mehrere Industrie- und Handelskammern (IHK) hatten dagegen zuletzt betont, wie bedeutend das Projekt sei. So binde die künftige A20 die Häfen der Region an das Netz europäischer Fernverkehrswege an und liefere dem Nordsee-Tourismus wichtige Impulse. Auch mache die Autobahn Transporte auf dem Wasser und auf der Schiene attraktiver, weil sie die Verkehrswege vernetze, hieß es von den Kammern.
Verlängerung von Schleswig-Holstein nach Niedersachsen
Der bereits bestehende Teil der Küstenautobahn über Bad Segeberg in Schleswig-Holstein soll nach Niedersachsen verlängert werden. Dabei geht es um 160 Kilometer bis nach Westerstede - so der Plan des Bundes. Dafür sind Tunnel unter der Elbe und der Weser nötig.
Fahrradkorso auch in Braunschweig und Wolfsburg
Anlässlich des Aktionstages protestierten auch in anderen Städten Menschen für eine Verkehrswende. In Braunschweig und Wolfsburg nahmen nach Angaben der Polizei zeitweise rund 600 Demonstranten an einem Fahrradkorso teil. Die Route führte vom Braunschweiger Stadtgebiet in Richtung Scheppau zur A39.