Wölfin erlegt: Gehörte sie zum Ebstorfer Rudel?
Im Landkreis Uelzen hat ein Jäger eine Wölfin erlegt. Grundlage für den Abschuss sei eine Genehmigung gewesen - die allerdings nicht für dieses Tier gegolten hat.
Die Wölfin sei in der Nacht zu Sonnabend im Raum Ebstorf geschossen worden, heißt es in einer Mitteilung des Landkreises. Das "Senckenberg-Institut" untersuche den Kadaver genetisch. Dadurch soll festgestellt werden, ob es sich bei dem Tier um die Fähe des Wolfes aus dem sogenannten Ebstorfer Rudels handelt, für den die Abschussgenehmigung galt.
Landkreis und Minister: Abschuss war rechtens
Der Landkreis teilte mit, dass der Abschuss rechtens sei, auch wenn nicht das Leittier erwischt wurde. "Die Abschussgenehmigung sieht ausdrücklich vor, dass auch andere Wölfe geschossen werden dürfen", hieß es aus dem Landratsbüro auf Nachfrage von NDR.de. Das komme dann zum Tragen, wenn eine sichere Identifikation aufgrund äußerer Merkmale - wie in diesem Fall - während des Jagdvorgangs nicht möglich sei. "Die Ausnahmegenehmigung bezieht sich auf das Rudel", erklärte auch Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD). Gerade weil es in der Praxis oft unmöglich sei, das Tier genau zu identifizieren, sei das Bundesnaturschutzgesetz geändert worden.
Rudel für 70.000 Euro Schaden verantwortlich
Der Landkreis hatte die Genehmigung nach eigenen Angaben aufgrund einer Vielzahl an Tierrissen ausgestellt. Demnach soll das Rudel mit seinem Leittier für Schäden in Höhe von mehr als 70.000 Euro verantwortlich sein. Dabei sollen die Tiere mehrfach Herdenschutzmaßnahmen überwunden haben. Die Abschussgenehmigung sei nun vorübergehend ausgesetzt und werde bei etwaigen weiteren Rissen neu geprüft.
Anzeige nach Abschuss in Löningen
Am 11. Februar war eine Wölfin bei Löningen im Landkreis Cloppenburg erlegt worden. Auch hier hatte es eine Abschussgenehmigung für ein anderes männliches Tier gegeben. Die Tierrechtsorganisation Peta hatte danach Anzeige gestellt. Die Wölfin sei widerrechtlich geschossen worden. Lies verteidigte das Vorgehen. "Die Tötung war erforderlich, da Wölfe aus dem Rudel Weidetiere in großer Zahl gerissen haben", sagte Lies.
