Zeckenbiss: FSME-Gefahr nimmt auch in Niedersachsen zu
Mit steigenden Temperaturen nimmt die Zahl der Zecken zu. Seit zwei Jahren registriert das Niedersächsische Landesgesundheitsamt (NLGA), dass auch Zecken im Norden mit dem FSME-Erreger belastet sind.
Derzeit gilt nach Angaben des NLGA lediglich das Emsland als eine Region mit höherem Risiko für Infektionen mit der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Allerdings: "Der Trend geht eindeutig Richtung Norden und wird langfristig auch vor Niedersachsen keinen Halt machen", sagte Masyar Monazahian vom NLGA. Außer im Emsland gebe es auch Fälle in der Region Hannover und in Nienburg. In den vergangenen zwei Jahren haben die Experten vermehrt gesehen, dass auch die Zecken im Norden mit Viren belastet sind.
Milde Winter - mehr Wirte für Zecken
Ein Grund sei möglicherweise der Klimawandel, weil sich Zecken nur bei milden Temperaturen verbreiten, so Monazahian. Milde Winter führten auch zu einer größeren Population potenzieller Wirte für die Zecke, wie beispielsweise Mäuse. Grund zur Panik gibt es nach Ansicht von Facharzt Helmut Eiffert aber nicht. Grundsätzlich sei das Risiko, durch einen Zeckenbiss zu erkranken, in Niedersachsen immer noch gering.
Borrelliose - Zecken können auch Bakterien übertragen
Neben Viren können Zecken auch Bakterien übertragen. Meistens treten dann rote Hautstellen rund um den Biss auf. Auch hier drohen in seltenen Fällen schwere Folgen, wenn es sich um Borreliose handelt. Sowohl Borreliose als auch FSME können das Nervensystem schädigen. Doch es gibt laut Eiffert einen entscheidenden Unterschied: "Borreliose kann man behandeln, FSME nicht wirklich."
Impfung gegen FSME sehr wirksam
Bei FSME hilft aber Prävention. Seit Jahrzehnten wird ein Impfstoff eingesetzt, der bei abgeschlossener Imfpserie zu 99 Prozent vor der Erkrankung schütze, sagte Marlene Graf vom Fachbereich Gesundheit der Region Hannover. Sie empfiehlt vor allem Menschen in Risikogebieten und Menschen, die beruflich einer größeren Gefahr durch Zeckenbisse ausgesetzt sind, sich gegen FSME impfen zu lassen.
