Wisente: Aus der Region Hannover in die Karpaten

Acht Wisentkühe aus dem Wisentgehege in Springe(Region Hannover) stehen vor einer großen Reise. Im Mai sollen die Tiere im Rahmen eines Wiederansiedlungsprojekts nach Rumänien gebracht werden. Es ist geplant, dass sie dort in den südlichen Karpaten in freier Wildbahn heimisch werden.
Länderübergreifendes Projekt
"Die Zielsetzung ist es, viele kleine Trittsteine zu begründen mit Wisentherden, die dann im Laufe von Jahren beziehungsweise Jahrzehnten zu einer großen Population zusammenwachsen", sagte der Leiter des Springer Wisentgeheges, Thomas Hennig. Das Projekt wird vom WWF Rumänien und der niederländischen Naturschutzorganisation "Rewilding Europe" organisiert. Deutschland spiele dabei eine wichtige Rolle, weil es das Land mit den meisten Wisenten in Menschenhand sei, so Hennig.
Tiere lernen sich in Springe kennen
Es ist bereits das dritte Mal seit 2014, dass eine Wisentherde von Springe aus nach Rumänien reist. Der Transport im Lastwagen werde rund 18 Stunden dauern, sagte Hennig. Dabei sollen die Tiere narkotisiert werden. Die zwei bis drei Jahre alten Kühe stehen seit Monaten in Springe zusammen, um sich kennenzulernen. Dies sei wichtig, da sie sich in Rumänien unter anderem mit Bären und Wölfen auseinandersetzen müssten. "Wenn die Herde dann nicht funktioniert, haben die Feinde leichtes Spiel", betonte Hennig.
Wisentzucht seit 1928 in Springe
Das Wisentgehege Springe leistet bereits seit 1928 einen zentralen Beitrag zum Überleben der größten Tiere Europas. Es entstand, als sich nach dem Ersten Weltkrieg der weltweite Bestand wegen Wilderei und Krankheiten auf 54 Exemplare reduziert hatte.
