Versuchter Mord in Jugendgefängnis: Acht Jahre Haft
Das Landgericht Hannover hat einen 19 Jahre alten Mann zu acht Jahren Jugendhaft verurteilt. Ein mitangeklagter 22-Jähriger wurde freigesprochen. Beide sind Insassen im Jugendgefängnis Hameln.
Das Gericht sieht es als erwiesen an, dass der 19-Jährige im Oktober vergangenen Jahres versucht hatte, einen Mithäftling auf dem Gefängnisgelände zu töten. Wie das Gericht mitteilte, habe der Täter seinem Opfer einen "Denkzettel" verpassen wollen. Der Mithäftling habe wegen schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern im Gefängnis gesessen. Der 19-Jährige soll selbst als Opfer und Täter Kindesmissbrauch erlebt haben. Er baute aus einem Kugelschreiber eine Waffe und stach mehrfach auf Hals und Kopf des Opfers ein.
Sicherungsverfahrung noch nicht vom Tisch
Mit dem Urteil blieb das Gericht ein Jahr unter der Forderung der Staatsanwältin. Die Anordnung der Sicherungsverwahrung bleibe allerdings vorbehalten, frühere Urteile seien einbezogen, sagte der Vorsitzende Richter der Jugendkammer. Zudem verurteilte er den Angreifer zu 2.000 Euro Schmerzensgeld. Die Verteidigung hatte auf sechs Jahre Jugendgefängnis plädiert. Eine Beteiligung des 22-Jährigen, dem Beihilfe vorgeworfen worden war, konnte nicht nachgewiesen werden.
