Tempo 30 auf Hannovers Hauptstraßen: Diskussion neu entfacht
Hannover will mehr Tempo-30-Zonen einrichten - und zwar auch auf Hauptverkehrsstraßen. Die vor einem Jahr gegründete Initiative "Lebenswerte Städte" fordert dafür mehr Freiheiten vom Bund.
Der Initiative haben sich inzwischen bundesweit mehr als 100 Städte angeschlossen. Sie fordert, dass der Paragraf 45 der Straßenverkehrsordnung erweitert wird, damit Kommunen Tempo 30 dort festlegen dürfen, wo sie es für nötig halten. Aktuell ist Tempo 30 auf Hauptverkehrsstraßen nur dann möglich, wenn es dort eine konkrete Gefahrenstelle gibt, zum Beispiel vor Kindergärten und Schulen. Schon vor einem Jahr hatte die Stadt ein solches Tempolimit für Straßen wie die Ferdinand-Wallbrecht-Straße und die Geibelstraße geprüft, doch ein abschließendes Ergebnis liegt noch nicht vor.
NDR Nutzer geteilter Meinung
Eine Umfrage von NDR Niedersachsen zur Thematik ergab kein klares Meinungsbild. 306 Leser erachten mehr Tempo-30-Zonen auf Hauptverkehrsstraßen in Hannover für sinnvoll. 324 Nutzer halten nichts von der Initiative. 10 Personen haben keine Meinung dazu.
CDU in Hannover ist gegen das Tempolimit
Wieder hochgekocht ist das Thema, weil Baudezernent Thomas Vielhaber sich erneut für Tempo 30 im Innenstadtbereich stark gemacht hat. Das sieht die CDU-Ratsfraktion aber kritisch. Der Verkehr würde allenfalls auf Seitenstraßen umgelenkt und der Verkehrsfluss gestört, sagte Patrick Hoare von der CDU. Er setzt statt eines solchen Tempolimits auf intelligente Verkehrssysteme wie die App Traffic Pilot. Die vom Bund geförderte App berechnet eine optimale Fahrgeschwindigkeit, damit Autofahrende seltener vor roten Ampeln warten müssen.
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