Stadt Hannover streicht Putin symbolisch aus Goldenem Buch
Mit einer offiziellen Resolution hat Hannovers Oberbürgermeister Onay einen Eintrag von Russlands Präsident Wladimir Putin aus dem Goldenen Buch der Stadt löschen lassen. Den Anstoß gab ein Bürger.
Weil die Seiten nicht rauszureißen waren, unterzeichnete Belit Onay (Grüne) am Mittwoch eine entsprechende Resolution. Darin heißt es: "Für die kriegerische Aggression in der Ukraine und die damit verbundenen dramatischen Folgen und Gräueltaten ist die politische und militärische Führung der Russischen Föderation verantwortlich." Putin und weiteren Repräsentanten der Russischen Föderation wurden demnach "nachträglich, vollständig und unwiderruflich jede Ehrenbekundung und jede Anerkennung, die mit den Einträgen ins Goldene Buch verbunden waren" entzogen. Putins Eintrag stammte vom 11. April 2005.
Auch Medwedws Eintrag entfernt
Einige Repräsentanten der Russischen Föderation hatten sich demnach in den vergangenen Jahrzehnten ins Goldene Buch eingetragen. Dazu gehörte auch Dmitri Medwedew (23. April 2006) in seiner Funktion als stellvertretender Ministerpräsident. Hintergrund der Erklärung war der Antrag eines Bürgers, den Eintrag Putins zu löschen. Dies sei aber nicht möglich gewesen, weshalb die Resolution aufgenommen wurde. Aufgrund der buchbinderischen Beschaffenheit der chronologisch geführten Goldenen Bücher sei es äußerst schwierig, Einträge zu löschen, also Seiten zu ergänzen oder zu entfernen, ohne das Buch zu beschädigen, teilte die Stadt Hannover mit.