Spargel-Importe vermiesen den Landwirten das Geschäft
Rund einen Monat vor Ende der Saison fällt die Bilanz der Spargelbauern in Niedersachsen bescheiden aus. Hauptgrund neben dem Ukraine-Krieg und der Inflation sind Billig-Importe aus Südeuropa.
"Wir haben dieses Jahr relativ früh gemerkt, dass die Umsätze nicht so sind, wie sie sein müssten", sagt Spargelbauer Henrik Leinemann aus Nienhagen (Landkreis Celle) dem NDR in Niedersachsen. Als Konsequenz werde teilweise auf einem Drittel der Felder der Spargel überhaupt nicht geerntet. So entstünden gar nicht erst die Ernte-Kosten, die der Landwirt hinterher nicht wieder reinholen könne, sagt Leinemann. Er sehe es mit Argwohn, dass Ware aus Südeuropa importiert werde, obwohl immer mit regionalem Spargel geworben werde. In seinem Fall frage der Einzelhandel nur halb so viel ab wie noch im vergangenen Jahr.
Spargel derzeit günstiger als im Vorjahr
Auch Carsten Lahmann vom Spargel- und Erdbeerhof in Burgdorf-Otze sieht das Problem. Er kann nicht verstehen, warum Supermärkte ausgerechnet jetzt auf Kosten der Umwelt Spargel importieren. Laut Jörg Heuer, der einen Spargelhof in Fuhrberg (Region Hannover) betreibt, kostet Spargel im Moment im Schnitt zwölf Euro pro Kilogramm. Das sei sogar ein Stück günstiger als im vergangenen Jahr, weil die Kunden sich zurückhalten würden, da sie weniger Geld in der Tasche haben, so Heuer. Auch auf seinen Feldern werden wegen der geringen Nachfrage dieses Jahr Stangen stehenbleiben.
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