Schutzbefohlene missbraucht? Hort-Betreuer will aussagen
Ein 41-Jähriger soll über Jahre hinweg als Betreuer in einem Hort Mädchen sexuell missbraucht haben. Am Mittwoch hat der Prozess gegen ihn vor dem Landgericht Hannover begonnen.
Von Anfang 2004 bis Ende 2020 soll sich der Angeklagte immer wieder an Mädchen, die ihm anvertraut waren, vergangenen haben. Die Staatsanwaltschaft wirft dem früheren Hort-Betreuer sexuellen Missbrauch von Schutzbefohlenen sowie von Kindern in 120 Fällen vor. Zum Prozessauftakt legte der Vorsitzende Richter dem 41-Jährigen nahe, ein Geständnis abzulegen, das sich strafmildernd auswirken werde. Einige der Nebenklägerinnen hätten Angst, vor Gericht zu erscheinen, sagte er. Der Verteidiger kündigte eine Aussage seines Mandanten für den nächsten Verhandlungstag am 10. November an.
Anklage: Missbrauch im Hort und in der Wohnung
Die meisten Übergriffe ereigneten sich der Anklage zufolge in einem Hort in Hannover, in dem der Mann als Betreuer arbeitete. Fünf Mädchen sollen dort zum Teil über Jahre hinweg sexuelle Gewalt erlitten haben - etwa in einem Ruheraum. Weitere Taten sollen sich in der Wohnung des Angeklagten abgespielt haben. Eine Grundschülerin soll zu Mathe-Nachhilfestunden in die Wohnung gekommen sein und mindestens zwei Übergriffe erlitten haben. Auch eine weitere junge Besucherin soll der Angeklagte in seiner Wohnung missbraucht haben. Für den Prozess sind zunächst acht Verhandlungstage geplant.
