S-Bahn-Ärger in Hannover: Druck auf Betreiber Transdev wächst
Mitte Juni hat Betreiber Transdev das S-Bahn-Netz in Hannover übernommen. Was mit großen Versprechen anfing, sorgt bei Pendelnden für Ärger. Es fehlen Züge - und wenn sie fahren, sind sie überfüllt.
Die Region Hannover will nun Konsequenzen aus dem Verkehrschaos ziehen. Zunächst gehe es um Bußgelder, kündigte Ulf-Birger Franz, Verkehrsdezernent der Region Hannover, an. "Es ist erst einmal so, dass nicht gefahrene Leistungen ohnehin nicht vergütet werden. Das heißt, die Zuschusszahlungen an die Transdev werden dann gesenkt. Wenn zum Beispiel weniger Wagen da sind, dann werden eben weitere Strafzahlungen fällig." In welcher Höhe, könne man jetzt noch nicht sagen, "weil wir einfach noch so viel zusammenaddieren müssen".
Weniger Waggons zur Verfügung
Dem Betreiber Transdev stehen laut einem Bericht der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" nur 50 der 64 neuen S-Bahn-Wagen zur Verfügung. Zwischen Hannover und Hildesheim rollten daher ältere Wagen. Der Betreiber räumte ein, dass auf einzelnen Linien zeitweise verkürzte Züge unterwegs seien - und bedauerte Einschränkungen für die Fahrgäste.
Galgenfrist bis zu den Herbstferien
Wenn sich die Situation bis zu den Herbstferien nicht bessert, behalte sich die Region vor, den Vertrag mit Transdev zu kündigen, sagte Franz. Seit das Unternehmen die S-Bahn betreibt, kommt es immer wieder zu Ausfällen und verspäteten Zügen, Fahrgäste werden stehen gelassen oder müssen sich in die Wagen quetschen.
