Quartalszahlen: Conti verliert 636 Millionen Euro

Der hannoversche Autozulieferer Continental hat im zweiten Quartal tiefrote Zahlen geschrieben. Der um Sondereffekte bereinigte Verlust vor Steuern und Zinsen (Ebit) lag angesichts der Corona-Krise bei rund 636 Millionen Euro, wie das DAX-Unternehmen am Montag auf Basis vorläufiger Zahlen mitteilte. Vor einem Jahr hatte Conti auf dieser Grundlage noch 868 Millionen Euro verdient. Nach sechs Monaten schlagen damit rund 200 Millionen Euro operativer Verlust zu Buche. Der Konzernumsatz brach wegen Produktionspausen bei den Autobauern von April bis Juni um fast 40 Prozent auf 6,62 Milliarden Euro ein. Bereits im ersten Quartal hatte er elf Prozent unter dem Vorjahreswert gelegen.
Zuliefergeschäft um 46 Prozent eingebrochen
Am schlechtesten lief es demnach im Geschäft als Autozulieferer. Dort brach der Umsatz um 46 Prozent ein, der operative Verlust summierte sich auf rund 463 Millionen Euro. Die Getriebesparte, deren Abspaltung Conti verschoben hat, lieferte ein Umsatzminus von 41 Prozent und einen Verlust vor Steuern und Zinsen von 184 Millionen Euro ab. Schwarze Zahlen schrieb dagegen das Reifengeschäft mit rund 36 Millionen Euro. Der Umsatzrückgang beschränkte sich dabei auf ein Drittel.
Conti gibt weiter keine Prognose
Eine Prognose für das Gesamtjahr will der Reifenhersteller angesichts der unsicheren Lage weiter nicht herausgeben. Es bleibe "weiterhin schwierig, das Ausmaß der nachteiligen Auswirkungen auf Produktion, Lieferkette und Nachfrage abzuschätzen", begründete der Konzern das Zögern. Trotz aller Unsicherheit sieht sich das Unternehmen finanziell solide aufgestellt. Per Ende Juni habe Conti ein Liquiditätspolster in Höhe von 10,1 Milliarden Euro, 3,3 Milliarden mehr als Ende März. Der Autozulieferer hatte seine Kreditlinien um drei Milliarden Euro erweitert und drei Anleihen über zusammen 2,1 Milliarden Euro platziert.
