Neustadt spürt noch immer Folgen von Cyberangriff
Mehr als sechs Monate sind inzwischen seit dem Cyberangriff auf die Stadtverwaltung vergangen - doch Neustadt am Rübenberge (Region Hannover) hat noch immer mit den Folgen zu kämpfen. "Insgesamt haben wir 500.000 verschlüsselte Daten", sagte Stadtsprecherin Nadine Schley, "an die kommen wir nicht mehr ran." Das seien Word-Dateien mit Notizen, aber auch Zeichnungen für Bauvorhaben.
Verwaltung mehrere Monate lahmgelegt
Bei dem Angriff auf das Computersystem im September 2019 war der Trojaner Emotet verwendet worden - er verschlüsselt sämtliche Daten auf den Geräten, so dass die Mitarbeiter keinen Zugriff mehr haben. Die gesamte Verwaltung wurde so lahmgelegt. Es habe bis Ende November gedauert, bis der Großteil der Dienste wieder im Normalbetrieb war, sagte Stadtsprecherin Schley. Neustadt habe zwar sein Sicherheitskonzept neu aufgestellt. Man sei sich aber klar darüber, dass so ein Angriff jederzeit wieder passieren kann.
Kriminelle erpressen Freigabe der Daten
Laut Landeskriminalamt (LKA) sind sowohl Kommunen als auch Unternehmen immer wieder von solchen Cyberangriffen betroffen. Kriminelle forderten dann Lösegeld, um im Gegenzug die Daten wieder freizugeben. Dabei seien mittlere sechsstellige Summen keine Seltenheit, so das LKA. Welche Forderung in Neustadt einging, sagte Schley nicht. Aber: "Wir haben wegen Erpressung Anzeige erstattet."
