Neun-Euro-Ticket: Bahn und Metronom erwarten wieder volle Züge
Der Bahnanbieter Metronom und die Deutsche Bahn erwarten wieder volle Züge am Wochenende. Laut Pro Bahn sind viele Menschen unter den Fahrgästen, die lange keine öffentlichen Verkehrsmittel genutzt haben.
Die Deutsche Bahn erwartet vor allem entlang touristischer Strecken ein höheres Fahrgast-Aufkommen. Sie empfiehlt Reisenden, sich vorab darüber zu informieren und gegebenenfalls auf eine weniger nachgefragte Strecke auszuweichen. Bereits das vergangenen Pfingstwochenende hatten viele Niedersachsen für einen Kurztrip mit dem Neun-Euro-Ticket genutzt. Das führte auf einigen Strecken zu überfüllten Zügen und verärgerten Reisenden.
Fahrgastverbände ziehen positive Bilanz
Der Fahrgastverband Pro Bahn Südniedersachsen hat nach den ersten Tagen des Neun-Euro-Tickets eine überwiegend positive Bilanz gezogen. "Es gibt erstaunlich viele Menschen, die sich nach jahrelanger Pause erstmals wieder öffentlichen Verkehrsmitteln zuwenden", sagte der Regionalvorsitzende Gerd Aschoff. Wer Ziele abseits der großen Verkehrsströme ansteuere, könne mit dem Neun-Euro-Ticket viele angenehme Fahrten erleben, sagte Aschoff. Stoßzeiten am Wochenende sowie die Metropolen und Magistralen sollten aber möglichst vermieden werden, rät Pro Bahn. Es sei zudem hilfreich, wenn sich Fahrgäste solidarisch verhalten und Rücksicht auf Menschen im Rollstuhl oder mit Kinderwagen nehmen.
Pro Bahn fordert Ausbau eines flächendeckenden Nahverkehrs
Für die Zeit nach dem dreimonatigen Neun-Euro-Ticket wünscht sich der Fahrgastverband einen spürbaren Ausbau der Angebote. "Um solche Verbesserungen in den Regionen umzusetzen, sind Bund und Länder gefragt, die jetzt sichtbaren Impulse für einen flächendeckenden öffentlichen Personen-Nahverkehr sowohl in den Städten als auch in den ländlichen Räumen aufzunehmen", sagte Aschoff.
Metronom schließt Fahrradmitnahme zeitweise aus
Metronom schließt unterdessen zeitweise die Mitnahme von Fahrrädern in seinen Zügen aus. Das Unternehmen geht davon aus, dass es besonders an Wochenenden wegen des Neun-Euro-Tickets weiterhin sehr voll in den Zügen werden wird. Deshalb ist aus Sicherheitsgründen unter anderem zwischen Hannover und Göttingen sowie Hannover und Uelzen die Mitnahme von Fahrrädern verboten. Das Verbot gilt jeweils von Freitag 15 Uhr bis Sonntag um 22 Uhr. Metronom will die Lage weiter beobachten und die Regel bei Bedarf anpassen oder wieder ganz aufheben.
Nordwestbahn: Nicht immer die gewünschte Verbindung verfügbar
Auch die Nordwestbahn erklärte, dass das Neun-Euro-Ticket sehr gut angenommen werde und gerade bei schönem Wetter zu Reisen animiere. Man fühle sich nach dem Pfingstwochenende in der Annahme bestätigt, dass es zu sehr vollen Zügen komme und nicht alle Reisenden immer die gewünschte Verbindung nutzen können, erklärte ein Sprecher. Gerade Reisen mit dem Fahrrad seien nur eingeschränkt möglich.