Missbrauchsprozess: Gefängnisstrafen für zwei Hannoveraner
Wegen schweren sexuellen Missbrauchs in neun Fällen müssen ein 30-Jähriger und ein 50 Jahre alter Mann aus Hannover für mehrere Jahre in Haft.
Die Kammer sah es als erwiesen an, dass der 30-Jährige sich in neun Fällen sexuell an Kindern vergangen hat. Der Angeklagte gehörte zu dem Pädophilen-Netzwerk eines Münsteraners. Der 30-Jährige wurde zu einer Haftstrafe von sieben Jahren und neun Monaten verurteilt. Der 50-Jährige erhielt für zwei Fälle vier Jahre und drei Monate, wie ein Gerichtssprecher am Freitag mitteilte.
Opfer musste nicht vor Gericht aussagen
Im Fall des älteren Mannes war eine Wohnung in Hannover der Tatort. Dort hat er nach Überzeugung des Gerichts den Ziehsohn des 27 Jahre alten Hauptangeklagten im Missbrauchskomplex Münster im Herbst 2019 vergewaltigt. Im Fall des 30-Jährigen waren die Tatorte unter anderen in Münster, Hannover und auf Sylt. Beide jetzt verurteilten Männer hatten die Taten gestanden und so dem heute elfjährigen Opfer eine Zeugenaussage vor Gericht erspart. In dem Komplex sind derzeit noch zwei Prozesse am Landgericht anhängig. Im Hauptverfahren gegen den Hauptangeklagten - einen 27 Jahre alten IT-Techniker -, seine Mutter und weitere Angeklagte werden im Frühjahr die Urteile erwartet.