Das Logo der Kaufmännische Krankenkasse (KKH) ist an dem Sitz der Versicherung in Hannover angebracht. © picture alliance/dpa/Silas Stein Foto: silas Stein

KKH verzeichnet Millionen-Schaden durch Abrechnungsbetrug

Stand: 04.05.2022 20:29 Uhr

Bei der Kaufmännischen Krankenkasse KKH mit Sitz in Hannover ist im vergangenen Jahr ein Schaden von 4,7 Millionen Euro durch Abrechnungsbetrug entstanden - nach Angaben der Kasse ein Rekord.

So sei bei Abrechnungen durch Ärzte, Physiotherapeuten oder Pflegedienste nicht immer alles mit rechten Dingen zugegangen, wie die KKH selbst berichtet. Vor allem bei Pflegediensten habe es viele Betrugsfälle gegeben: Laut der Kasse entfallen auf sie insgesamt rund 70 Prozent des Gesamtschadens im Jahr 2021. Insgesamt seien 350 Hinweise auf Betrug eingegangen. Einen besonders schlimmen Fall beschreibt die KKH in Sachsen: Dort soll ein Apotheker Krebsmedikamente verdünnt haben.

Rechnungen für Leistungen, die es nicht gab

Bei den meisten Fällen von Betrug hätten aber gefälschte Abrechnungen eine Rolle gespielt, heißt es von der KKH. Oft hätten zum Beispiel Pflegedienste Leistungen abgerechnet, die nicht erbracht wurden. Oder die Dienste gaben laut der Kasse die Qualifikation ihres Personals falsch an und berechneten zu hohe Kosten. In Niedersachsen steht auch eine Physiotherapeutin im Verdacht, ohne Zulassung abgerechnet zu haben. Trotz des Millionenschadens: Laut KKH gibt es insgesamt nur wenige schwarze Schafe. Die erschütterten allerdings das Vertrauen in das komplette Gesundheitssystem.

Bei der KKH mit Sitz in Hannover sind rund 1,6 Millionen Menschen in ganz Deutschland versichert.

 

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 04.05.2022 | 10:00 Uhr

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Gesundheitspolitik

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