Hannover bringt Ukraine-Geflüchtete in früherer Klinik unter
Um Geflüchtete aus der Ukraine unterzubringen, hat die Stadt Hannover eine frühere Unfallklinik hergerichtet. Derzeit suchen Städte, Gemeinden und Landkreise dringend nach Wohnraum.
Das Friederikenstift in Hannover steht bereits seit eineinhalb Jahren leer. In den vergangenen Tagen haben Feuerwehrleute es umgebaut: Die Räume wurden mit Betten und Schränken ausgestattet. Außerdem stehen Küchengeräte und Waschmaschinen bereit. Dort sollen die Menschen zur Ruhe kommen, heißt es von der Stadt Hannover. Insgesamt bietet die ehemalige Klinik Platz für 200 Personen. Bezogen werden die Unterkünfte nach Ostern.
Messehallen müssen bis Ende Mai geräumt sein
Hannovers Stadtverwaltung schätzt einem Bericht der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" zufolge, dass derzeit 8.300 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine in der Landeshauptstadt leben, die allermeisten bei Freunden oder Verwandten. Auf dem Messegelände hatte die Feuerwehr in zwei Hallen städtische Notquartiere eingerichtet. Bis Ende Mai müsse die Stadt diese Hallen aber räumen, weil die Flächen für Ausstellungen benötigt würden, hieß es. Es gebe aber andere Hallen als Alternativen. Der Bahnhof Laatzen und das angrenzende Messegelände von Hannover sind ein Drehkreuz zur Verteilung der aus der Ukraine geflüchteten Menschen.
23.700 Geflüchtete kommen in Niedersachsen an
Nach Angaben des Innenministeriums sind seit Beginn des Krieges in der Ukraine 23.700 Menschen nach Niedersachsen gekommen. 17.500 von ihnen trafen am Drehkreuz in Laatzen ein. Viele bleiben nur wenige Stunden oder eine Nacht dort, bis es für sie in eine andere Stadt oder ein anderes Bundesland weitergeht. Mit diesem Drehkreuz sollen vor allem ostdeutsche Bundesländer entlastet werden. Wie viele Geflüchtete tatsächlich in Niedersachsen bleiben, kann nicht beziffert werden. Das Innenministerium verwies zuletzt darauf, dass die Zahl der Flüchtlinge noch deutlich höher liegen dürfte. Der Grund dafür: Viele Menschen aus der Ukraine kommen bei Verwandten, Freunden oder in den Kommunen unter.
