Hannover: Enercity erhöht Gaspreise ab Oktober drastisch
Der hannoversche Energieversorger enercity hat angekündigt, die Gastarife ab 1. Oktober in der Grundversorgung um bis zu 70 Prozent anzuheben. Die Preise für Strom sollen um bis zu 40 Prozent steigen.
Das kündigte enercity am Donnerstag in einer Pressemitteilung an. Als Grund für die "Preisanpassungen" gibt das Unternehmen den Ukraine-Krieg, ausbleibende Erdgaslieferungen aus Russland und die insgesamt unsichere geopolitische Weltlage an. Die Preise auf den Energiemärkten würden "in bisher ungeahnte Höhen" schießen. Das Ende der Entwicklung sei nicht absehbar. "Wir werden uns auf längere Sicht auf ein höheres Preisniveau einstellen müssen", sagte Vorstandsvorsitzende Susanna Zapreva laut Mitteilung.
Die Änderungen im Überblick
Strom
Laut enercity ändert sich ab dem 1. Oktober der Preis in der Grundversorgung für eine Kilowattstunde (kWh) Strom um 11,49 Cent brutto und der Grundpreis um 17,85 Euro brutto pro Jahr. Ein für Hannover typischer Zwei-Personen-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 2.000 kWh erwartet demnach eine Preiserhöhung von 20,63 Euro brutto pro Monat - das entspreche 40 Prozent. Der Sondertarif WebStrom Basis wird monatlich 15 Euro beziehungsweise 30 Prozent teurer. Neukunden in Sondertarifen, die nach dem 12. März zu enercity gewechselt haben oder neu zu enercity kommen, seien von der Preiserhöhung ausgenommen.
Erdgas
Der Preis in der Grundversorgung für eine kWh Erdgas steigt laut enercity ab Oktober um 5,67 Cent brutto und der Grundpreis um 23,80 Euro brutto pro Jahr. Ein für Hannover typischer Zwei-Personen-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 12.000 kWh erwarte eine Erhöhung der Kosten von monatlich 58,63 Euro brutto - das entspreche 70 Prozent. Auch beim Erdgas seien Neukunden in Sondertarifen, die nach dem 12. März zu enercity gewechselt haben oder neu zu enercity kommen, von der Preiserhöhung ausgenommen.
Enercity informiert Kunden im August
"Uns ist bewusst, dass unsere Kundinnen und Kunden wenig begeistert sind. Uns bleibt aufgrund extrem starker Preissteigerungen an den Beschaffungsmärkten keine andere Wahl", so Zapreva. Im August wolle enercity die Kundinnen und Kunden schriftlich über die angepassten Tarife informieren. Zuletzt hatte enercity angekündigt, einzelne Stadtbezirke vorübergehend abzuschalten, sollte sich die Problematik der Gasversorgung verschärfen.
