Haltung zum Ukraine-Krieg: Weil kann Schröder nicht umstimmen
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat mit Altkanzler Gerhard Schröder telefoniert.
In dem Gespräch sei es um die russlandfreundliche Haltung Schröders im Krieg in der Ukraine gegangen, sagte Weil der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Zum Umdenken habe er seinen Amtsvorgänger Schröder nicht bewegen können, heißt es. "Jedenfalls sind wir uns nicht einig geworden", so Weil. Zu konkreten Inhalten und der Dauer des Gesprächs wollte Weil sich nicht äußern. Er habe Schröder Vertraulichkeit zugesichert. Laut Weil ist Schröder mit seiner Position mittlerweile "komplett isoliert" innerhalb der SPD. "Ich kenne niemanden, der sein derzeitiges Verhalten für richtig hält."
Schröder muss um Parteibuch bangen
Derweil wächst die Zahl derer, die auf einen Parteiausschluss Schröders drängen. Sieben Anträge auf ein Parteiordnungsverfahren sollen bei der zuständigen Schiedskommission der SPD in Hannover vorliegen, berichtet "Der Spiegel". Schröder hat auf den wachsenden Druck reagiert und seine Ehrenbürgerschaft von Hannover zurückgegeben. Diskussionen um eine Aberkennung der Landesmedaille weist die Landesregierung bislang zurück. Ministerpräsident Weil sagte der NOZ: "Die Landesmedaille ist eine hohe Auszeichnung, die nur sehr wenige Menschen für ihre Verdienste um das Land erhalten. Und die früheren Verdienste von Gerhard Schröder bleiben ja, auch wenn er jetzt - 20 Jahre später - einen großen politischen Fehler macht." Schröder gilt als langjähriger Vertrauter des russischen Präsidenten Wladimir Putin und ist unter anderem Aufsichtsratschef beim staatlichen russischen Energiekonzern Rosneft.
