Gegen Drohnen: Justiz testet Warnsystem
In Niedersachsen hat die Justiz eigenen Angaben zufolge erste Tests für ein Warnsystem für über Gefängnisse fliegende Drohnen erfolgreich abgeschlossen. "Das System kann in Echtzeit Drohnenanflüge registrieren und bei Drohnenüberflügen einer Justizvollzugsanstalt Alarm auslösen", teilte das Justizministerium in Hannover mit. Das mobile System werde seit Februar getestet, die Ergebnisse seien "sehr vielversprechend".
Drohnen erleichtern Schmuggel
Für die Haftanstalten stellen die kleinen Fluggeräte ein wachsendes Problem dar. "Durch Drohnen können unerlaubte Gegenstände wie zum Beispiel Waffen und Drogen bis an ein Haftraumfenster gebracht und übergeben werden", sagte ein Ministeriumssprecher. Früher seien solche Dinge oft von außen über die Anstaltsmauern geworfen worden.
Keine verbotenen Gegenstände sichergestellt
Allein in diesem Jahr sollen sechs Mal Drohnen über niedersächsischen Gefängnissen gesichtet worden sein. 2019 waren es fünf Fälle, im Jahr davor vier Fälle. Wenn das Warnsystem anschlägt, können die Justizvollzugsanstalten vorgegebene Ablaufpläne zur Erhöhung der Sicherheit aktivieren. Bei den Drohnenüberflügen zwischen 2018 und 2020 sind laut Ministerium aber keine verbotenen Gegenstände oder Drogen sichergestellt worden. Das Warnsystem soll nach den ersten erfolgreichen Tests auch an anderen Gefängnissen in Niedersachsen ausprobiert werden. Dann werde entschieden, ob weitere Geräte angeschafft werden. Das Justizministerium machte aus Sicherheitsgründen keine Angaben, wo bereits getestet worden ist und wo noch getestet werden soll.
