Droht Ärztemangel bei Diakovere? Mediziner schlagen Alarm
In einem offenen Brief haben Ärztinnen und Ärzte der hannoverschen Diakovere-Kliniken vor gravierendem Personalmangel bei Medizinern gewarnt. Sie befürchten, dass Stationen geschlossen werden müssen.
Die Unterzeichner aus den Krankenhäusern Anna-, Henrietten- und Friederikenstift führen in dem Brief, der auch dem NDR in Niedersachsen vorliegt, zudem an, dass die Sicherheit und Zufriedenheit der Patientinnen und Patienten gefährdet sein könne. Diakovere-Sprecher Matthias Büschking wies am Mittwoch die Vorwürfe aus der Belegschaft als "völlig überzogen" zurück. Es gebe keinen Ärztemangel. Die Sicherheit der Patienten sei in keiner Weise gefährdet.
Diakovere: Haben kein Ärzteproblem
"Wir haben kein Ärzteproblem, sondern ein Pflegeproblem", räumte Büschking ein. Er führte an, dass Diakovere bundesweit zu den Klinikverbünden gehöre, die am meisten in die ärztliche Versorgung investierten. Der Brief sei nur von einzelnen Ärztinnen und Ärzten unterzeichnet und sei eine Aktion der Ärztegewerkschaft Marburger Bund, um den Druck bei den anstehenden Tarifverhandlungen zu erhöhen.
Marburger Bund: Brief von zwei Dritteln der Ärzteschaft unterzeichnet
Andreas Hammerschmidt, zweiter Vorsitzender des Marburger Bundes in Niedersachsen, sagte, der Brief sei von zwei Dritteln der Ärzteschaft unterzeichnet worden und solle die Tarifverhandlungen begleiten. Die schlechten Arbeitsbedingungen mit vielen Überstunden und Bereitschaftsdiensten könnten nur durch mehr medizinisches Personal in den Kliniken entschärft werden. Allerdings betreffe dieses Problem nicht nur die Diakovere-Krankenhäuser, sondern alle Kliniken in Niedersachsen.
